Für den FC Augsburg bedeutete ein Aufeinandertreffen mit dem SC Freiburg in der Vergangenheit zumeist nichts Gutes. Nur eines der letzten zehn Duelle konnten die Fuggerstädter für sich entscheiden. Dennoch durfte der FCA mit viel Rückenwind in die Begegnung starten, mit 3 Gegentoren in der Liga 2025 stellt man nämlich die derzeit beste Defensive Europas, die es für ambitionierte Freiburger erst einmal zu überwinden galt.
Nach dem 3:0-Erfolg in Gladbach in der vergangenen Woche gab es für Coach Jess Thorup keinen Grund, an seiner Startformation etwas zu ändern. Die Gastgeber starteten wie folgt: Dahmen – Matsima, Gouweleeuw, Zesiger – Wolf, Onyeka, Jakic, Giannoulis – Jensen, Claude-Maurice – Tietz. Auch Freiburg-Coach Julian Schuster sah sich zu keinen Änderungen gezwungen, ließ seine 5:0-Gewinner-Elf der Vorwoche um Vincenzo Grifo und Ritsu Doan antreten.
Halbzeit 1: FC Augsburg leicht überlegen, aber ohne große Durchschlagskraft
Die Gastgeber begannen direkt druckvoll und versuchten nach einem Eckball direkt ihren Hattrick-Scorer gegen Gladbach, Alexis Claude-Maurice, in eine gute Abschlusssituation zu bringen. Doch die Freiburger hatten letzte Woche gut aufgepasst und blockten den Schuss des 26-Jährigen (2.). Claude-Maurice war es in der 11. Minute auch, der den nächsten vielversprechenden Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze herausholte. Der Schuss von Phillip Tietz stellte für Noah Atubolu im Tor der Breisgauer aber eher eine geringe Herausforderung dar. Weil sowohl die Hausherren als auch die Gäste den Fokus in erster Linie auf eine stabile Defensive legten, passierte im weiteren Verlauf nicht allzu viel, bis zu 24. Minute als der FCA einen schönen Spielzug über links lief. Die Flanke von Giannoulis konnte zwar geklärt werden, aber auf den völlig freistehenden Onyeka, der aus etwa 17 Metern direkt abzog und den Ball an die Latte knallte. Atubolu hatte noch entscheidend abgefälscht und Glück, dass die Kugel von der Unterkante der Latte an ihn, aber danach nicht ins Tor sprang – das angekündigte persönliche Abschlusstraining von Jess Thorup für den Nigerianer hatte erste Früchte getragen. Beflügelt durch diese erste wirklich gelungene Aktion entwickelten die Gastgeber nun deutlich mehr Zug zum Tor, belohnten sich aber vor der Pause nicht mit dem Tor. Auch wenn Tietz in der Nachspielzeit noch die Riesen-Chance aufs 1:0 hatte. Claude-Maurice legte im Sechzehner clever zurück auf Tietz, der etwa auf Höhe des Elfmeterpunkts frei zum Abschluss kam, diesen aber direkt in die Arme von Atubolu setzte. Freiburg hingegen verteidigte weiter kompakt und lauerte auf Konter, kam aber zu kaum nennenswerten Gelegenheiten, weshalb es folgerichtig mit dem torlosen Unentschieden in die Pause ging.
2. Hälfte: Finn Dahmen mit Vereins-Rekord
Mit 1,16 zu 0,04 expected Goals für die Gastgeber fehlte es aus Augsburger Sicht in der ersten Halbzeit nur am Abschlussglück, dieses wollte man in der zweiten Hälfte weiter erzwingen. Weiter presste man hoch, setzte die Gäste früh unter Druck, was dem Team von Julian Schuster sichtlich zu schaffen machte. In der 56. Minute war es dann aus Finn Dahmens Sicht so weit. Der Augsburger Keeper erlebte bis dato einen ereignisarmen Nachmittag und darf sich nun als der Torhüter des FCA bezeichnen, der die meisten Minuten am Stück kein Gegentor kassierte. Bisheriger Rekordhalter war Marwin Hitz, der in der Saison 2015/16 399 Minuten die Null gehalten hatte. In der 62. Minute wechselte Thorup das erste Mal, schickte Mert Kömür für Fredrik Jensen auf den Platz. Der Finne musste nur Sekunden nach seiner Auswechslung mit ansehen, wie sich Dahmen einmal mehr um den Rekord verdient machte, als er den Abschluss von frei auf ihn zulaufenden, ebenfalls eben eingewechselten Niklas Beste, stark parierte. Das Spiel wurde nun deutlich offener mit vielversprechenden Angriffen auf beiden Seiten, doch Tietz blieb weiter im Abschlusspech, setzte einen Versuch erst direkt auf den Torwart, dann einen weiteren am Tor vorbei (64., 66.). Um doch noch ein Tor zu erzielen, wechselte Augsburg in der 74. Minute erneut, brachte Steve Mounié für Tietz auf den Platz. Obwohl wenig später auch Arne Maier aufs Feld kam, tat sich der FCA nach vorne weiter schwer. Zwar versuchte man in den Schlussminuten noch mal einiges, um doch noch den Heimsieg feiern zu können, Sekunden vor Schluss vergab Mounié eine herausragende Chance auf den Lucky Punch, sein Abschluss knallte an den Pfosten, danach war Schluss. (xG: 1,48:0,78)
Durch das Remis bleibt der FC Augsburg auch im achten Spiel in Serie ohne Niederlage und darf weiter optimistisch auf die kommenden Aufgaben blicken. Der Abstand auf Rang 7 beträgt fünf Punkte. In der kommenden Woche steht das schwere Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund auf dem Plan. Gegen den BVB konnte man in der Hinrunde 2:1 gewinnen. Anpfiff Samstag 15:30 Uhr.
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