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Augsburgs bekannteste Zwillinge: Peter & Helmut Kahn werden 160

Getrennt befragt – das ist eine beliebte Interviewform für besondere Paare. Ein solches Duo sind die Kahn-Zwillinge – seit knapp 80 Jahren. Ihr Doppel-Geburtstags-Jubiläum „160 Jahre“ steht am Dienstag an. Groß gefeiert wird allerdings nicht – Corona lässt grüßen.
Nur im Familienkreis wird man sich wohl zuprosten. Weil die Familie beiden wichtig ist, wie auch übereinstimmende Antworten im Getrennt-Interview (rechts) zeigen. Überhaupt gab es bei dieser kleinen Abfrage erstaunliche Parallelen. Obwohl: So erstaunlich auch wieder nicht. Dr. Peter und Helmut Kahn, Twins aus einem Ei, sind sich nun mal (auch optisch) so ähnlich, dass man sie auch mit 80 noch verwechseln kann.
Mimik, Gestik, Frisur, Brille, der Klang der Sprache und vieles mehr sind ähnlich. Dazu passt, dass deren Ehefrauen beide vom Sternzeichen Waage sind. Die Duplizität in ihrem Leben ist bemerkenswert. „Als Zwilling hat man Fremd- und Eigenbild zugleich“, sind sich beide einig. Auch mit Blick auf den 80. gilt: Mehr denn je verbringen Augsburgs bekannteste Zwillinge – Helmut ist eine halbe Stunde jünger als Peter – viel Zeit miteinander, treffen sich regelmäßig im Kahn-Restaurant in der Annastraße.
Helmut Kahn ist immer noch aktiv im Gourmet-Unternehmen, gleichzeitig aber stolz auf Sohn Andreas, der als Geschäftsführer neben dem Neffen Hans-Peter (vorwiegend im Gourmet-Geschäft) und „Event-Manager“ Dirk Tschenscher alles im Griff hat. „Ich selbst bin noch Koordinator für gewisse Dinge, der Grüß-Gott-Onkel und mache das Controlling,“ sagt Helmut Kahn, der auch nicht vergisst, sein tolles Team wie auch Küchendirektor Thomas Abele („ein Glücksfall“) zu loben.
Bankier Dr. Peter Kahn (früher Landesbank-Vizechef) befindet sich hingegen im „Un“-Ruhestand, engagiert sich jedoch weiterhin in einigen Stiftungen – etwa als Aufsichtsratsvorsitzender bei den Sternstunden, beim katholischen Hilfswerk Missio oder auch als Stiftungsrat bei der Passauer Neuen Presse.
Richtig: Beim beruflichen Werdegang unterscheiden sich die Zwillinge. Dennoch ging es auch hier nie ohne den anderen. Selbst als sich der eine für eine Bank-Karriere und der andere für den Feinkosthandel entschied, blieb der Weg ein gemeinsamer.„Peter war mein Unterstützer und guter Berater für die finanziellen Dinge“, sagt Helmut Kahn. Und Peter meint mit einem Augenzwinkern: „Helmut verdient sein Geld mit dem Essen, ich hab es beim Essen verdient.“
Alles also wie schon vor fünf Jahren beim 75sten? Leider nicht ganz. Die Kahn-Zwillinge hatten zwei Schicksalsschläge zu verkraften: Die beiden älteren Brüder sind zwischenzeitlich gestorben – Erich, der Älteste, vergangenes Jahr kurz vor Weihnachten mit 88 Jahren, der Zweitgeborene Hans bereits drei Jahre davor mit 83. Fleiß, Einsatz und Ehrgeiz, wie es ihnen die Eltern Regina und Hans Kahn vorgelebt hatten, zeichnete stets alle vier Kahn-Brüder aus.
Daneben spielte in der Jugend stets der Sport, speziell die Leichtathletik und das Laufen, für die Zwillinge eine große Rolle. Von Uni-Wettbewerben (bei denen Peter brillierte) bis zu bayerischen Meisterschaften, bei denen Helmut auf verschiedenen Strecken insgesamt sieben Titel holte, reicht die Palette.
Tägliche Bewegung (Walking, lange Spaziergänge und Gymnastik) gehören auch heute noch bei beiden zum Tagesablauf. „Wer rastet, der rostet“, sagt Peter und meint: „Da muss man sich selbst gegenüber unbequem bleiben.“
Jetzt werden sie 80 – zwei Brüder, die im Gespräch immer wieder Dankbarkeit äußern, dass es ihnen so gut geht. „Wir haben Familien und Freunde – ein größeres Glück kann man nicht haben.“

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