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„Biowaffe“ gegen Läuse

Durch leichtes Klopfen fallen die Florfliegenlarven aus der Versandpackung in die Blumenkästen, wo sie sich umgehend auf Nahrungssuche machen. Foto: Jürgen Lerch / Stadt Augsburg

Natürliche Feinde sollen Blumen vor Schädlingen retten

Läuse-Alarm auf dem Rathausplatz! Die Blumenpracht in Augsburgs Zentrum droht Schädlingen zum Opfer zu fallen – doch die Stadt setzt bei ihrer Bekämpfung auf eine bewährte „Biowaffe“. „Wie vielerorts sind auch die Blumenkästen an der Rathausplatz-Fassade des Verwaltungsgebäudes von Blattläusen befallen“, meldete die Stadt unlängst per Pressemitteilung. Vor allem am weiß blühenden Zweizahn habe Gartenamtsmitarbeiter Jürgen Lerch bei seinem Pflegegang einen beginnenden Befall festgestellt. „Wenn gegen die Blattsauger nichts unternommen wird, kommt es in der Regel zu einer massenhaften Vermehrung, die sich in verkrüppelten Pflanzen mit eingerollten Blättern zeigt“, heißt es aus der Pressestelle.
„In den Gewächshäusern des Botanischen Gartens bekämpfen wir Schädlinge schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Nützlingen“, erklärt Gärtnermeister Christoph Marschner, Leiter des Anzuchtbetriebes der Stadt Augsburg. Bei der Blattlaus-Bekämpfung an Blumenkästen am Verwaltungsgebäude hat er sich für den Einsatz von Florfliegenlarven entschieden. Die Nützlinge werden in speziellen Firmen vermehrt und auf dem Postweg verschickt. Rund 3000 dieser Insekten sind auf den Blumenkästen-Pflanzen verteilt, vielmehr vorsichtig aus der Packung geklopft worden. Im Gegensatz zu vielen anderen Nützlingen würden sie auch mit den zugigen Verhältnissen über dem Rathausplatz gut zurecht kommen. Die Larven der Florfliegen sind ungeflügelt und bleiben so lange im Bestand, bis ihnen die Nahrung ausgehe. „Bis zu ihrer Verpuppung kann eine Florfliegenlarve mehrere 100 Blattläuse aussaugen“, heißt es weiter. „Die Florfliegenlarven sind so gefräßig, dass sie sogar ihre Artgenossen in der Packung fressen würden, wenn sie nicht einzeln in den Kartonwaben verpackt wären“, ergänzt Gärtnermeister Marschner. pm/mk

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