Der FC Augsburg hat die Saison 2024/25 mit der drittbesten Punkteausbeute seit seinem Aufstieg in die Bundesliga beendet. Während nach der Entlassung von Trainer Jess Thorup und Sportdirektor Marinko Jurendic die Planungen für die kommende Saison laufen, soll sich hier noch einmal der Leistung der Mannschaft gewidmet werden. Wer konnte überzeugen, wer weniger? Bewertet wurden nur die Spieler mit mehr als 1000 Spielminuten auf dem Konto.

Finn Dahmen: Seit Neujahr wieder die unangefochtene Nummer 1 machte Dahmen schnell klar, warum ihm Trainer Thorup erneut das Vertrauen schenkte. Mit zwischenzeitlich 685 Minuten ohne Gegentor am Stück stellte er nicht nur einen neuen Vereinsrekord auf, sondern reihte sich in die Top 10 der Bundesliga mit ein. Kann zudem auf die beste Paradenquote der Liga verweisen: 79,3 Prozent. Hätte nicht viel besser machen können. Note: 1-

Nediljko Labrovic: Machte seine Sache als Nummer Eins vor Jahreswechsel über weite Strecken ordentlich. Bis zum 1:5 in Kiel, als ihm gleich mehrere kapitale Fehler unterliefen. Verlor danach seinen Stammplatz an den noch besser aufgelegten Dahmen. Kassierte laut Statistik sechs Tore mehr als erwartbar. Paradenquote 56,8 Prozent. Note: 3,5

Chrislain Matsima: Eine der Entdeckungen der Saison. Der 23-jährige Franzose war vorerst für ein Jahr von der AS Monaco ausgeliehen. Die Kaufoption zog man früh und das zu Recht. Gehörte zum absoluten Stammpersonal und zeigte Woche für Woche Entwicklungsschritte. Dürfte mit seinem Tempo und seiner Robustheit wohl eher früher als später interessant für größere Clubs werden. Note: 2+

Keven Schlotterbeck: War er in der Hinrunde noch gesetzt, spielte der torgefährliche Innenverteidiger in der Rückrunde kaum noch eine Rolle. Verlor seinen Stammplatz an Cedric Zesiger. Gewann prozentual gesehen die meisten Zweikämpfe aller FCA-Verteidiger (70 Prozent) und erzielte die meisten Tore (3). Könnte in der kommenden Saison wieder zum Stammpersonal gehören. Note: 3+

Cedric Zesiger: Kam per Leihe vom VfL Wolfsburg und eroberte sich direkt den Stammplatz in der Dreierkette. Auch an ihm lag es, dass man den Vereinsrekord von 11 Spielen ohne Niederlage aufstellte. In Erinnerung bleibt aber allen voran die Monstergrätsche gegen Ansgar Knauff beim Heimspiel gegen Frankfurt. Note: 2

Jeffrey Gouweleeuw: Augsburgs Kapitän benötigte Zeit, um sich in die Saison einzufinden und die Umstellung auf Dreierkette fehlerfrei auf den Rasen zu bringen. Trat danach aber gewohnt souverän als Abwehrchef auf. Immer noch der Verteidiger mit der besten Spieleröffnung. Schaltete sich, wenn nötig, im Offensivspiel ein und steuerte vier Vorlagen bei. Sein Vertrag verlängerte sich automatisch um ein weiteres Jahr. Note: 2

Marius Wolf: War der Neuzugang mit dem größten Namen. Konnte seinem Ruf aber nur bedingt gerecht werden. Spielte zwar viele Bälle nach vorne, Großchancen entstanden daraus aber lediglich zwei, leistete sich zudem viele unnötige Ballverluste und gewann lediglich 43 Prozent seiner Zweikämpfe. Note: 4-

Dimitrios Giannoulis: Über seine linke Seite liefen weitaus mehr Angriffe als über rechts. Benötigte zwar etwas, um sich an die neue Liga zu gewöhnen. Nahm mit der Zeit aber immer mehr an Fahrt auf und erzielte gegen den FC Bayern sein erstes Bundesliga-Tor. Spielte acht Großchancen heraus und gewann immerhin 47 Prozent seiner Duelle. Note: 3+

Henri Koudossou: Rechnete vor der Saison selbst nicht damit, über 800 Minuten zum Zug zu kommen. Durfte meistens auf der rechten Seite ran und sorgte dort immer wieder für Gefahr. Defensiv zudem deutlich stabiler als Wolf. Könnte kommende Saison den nächsten Schritt gehen. Note: 3+

Frank Onyeka: Für ein Jahr vom FC Brentford geliehen. Reihte sich ohne Probleme in die erste Elf ein, in der er mit seiner Zweikampfführung und Dynamik zu überzeugen wusste. Allerdings überaus harmlos vor dem Tor. Da half auch das Torschusstraining mit Jess Thorup nichts. Note: 3-

Kristijan Jakic: Erlebte nach starker Vorsaison erste Wochen zum Vergessen. Arbeitete sich dann aber Stück für Stück in die Saison hinein und avancierte so wieder zum Leistungsträger im defensiven Mittelfeld. Hat seine Qualitäten wie Onyeka klar im Spiel gegen den Ball. Note: 3,5

Mert Kömür: Sammelte in der Rückrunde vor allem fleißig Minuten, erzielte zwei Tore und legte ein weiteres vor. Ein großes Talent, das dem Verein noch viel Freude bereiten könnte, vorausgesetzt er bleibt beim FCA. Note: 3

FC Augsburg: Claude-Maurice schoss die meisten Tore

Arne Maier: Von dem einstigen Riesen-Talent ist nicht mehr viel übrig. Kam vorläufig als Joker zum Einsatz und konnte dort selten überzeugen. Fiel eher durch seine Fehler auf, wie die Rote Karte beim Spiel gegen Bochum. Note: 5

Elvis Rexhbecaj: Der Dauerläufer kämpfte sich auch in dieser Saison immer wieder in die erste Elf. Egal ob im defensiven, zentralen oder offensiven Mittelfeld. Fing viele Bälle ab, zeigte immer Einsatz. Im Spiel mit dem Ball mit den bekannten Schwächen. Solider Kaderspieler. Note: 3

Alexis Claude-Maurice: Die Entdeckung der Saison. Kam ablösefrei aus Frankreich und schindete in der Bundesliga mit seiner technischen Klasse ordentlich Eindruck. Schoss die meisten Tore (9) und schaffte es immer wieder aus dem Nichts Gefahr für den Gegner zu kreieren. Einziges Manko: Oft zu eigensinnig und ohne Auge für den besser postierten Mitspieler. Note: 1,5

Alexis Claude-Maurice war der beste Angreifer

Fredrik Jensen: Spielte seine letzte von sieben Saisons beim FC Augsburg. Ihm gelang dabei zwar kein Scorer, Thorup schätzte dennoch seine Dynamik und seinen Einsatzwillen. Für beide Seiten erscheint die Trennung dennoch richtig. Note: 4

Phillip Tietz: Mit sieben Toren und zwei Vorlagen weiter voll im Soll. Musste sich dennoch zumeist hinter Samuel Essende anstellen. Fehlt manchmal die Eiseskälte vor dem Tor, dafür mit Super-Assist beim 2:1-Sieg gegen Bochum. Note: 3

Samuel Essende: Wurde als Ersatz für Demirovic verpflichtet, konnte dessen Klasse aber nur in Teilen ersetzen. Sehr schnell und dynamisch, aber mit Schwächen in der Ballbehandlung, zudem manchmal zu ungestüm, wie zwei Rote Karten beweisen. Wird in der kommenden Spielzeit daher die ersten drei Spiele verpassen. Note: 3-

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