Der Steckerlfisch gehört auf bayerische Volksfest, wie das Hendl oder die Haxen. Dieser Spezialität, die bei jedem Bissen an ein Stück Kindheit erinnert, haben sich Stefanie und Philipp Meeß voll und ganz verschrieben. Seit 2021 betreiben sie die Fischbraterei Meeß. Ihre Geschichte ist eine, die von der Leidenschaft für ihren Fisch, absolutem Engagement und dem Streben nach Perfektion geprägt ist. Von der Gestaltung des Logos über die Dekoration bis hin zur Kleidung des Teams und sogar den Tüten, in denen der Fisch verkauft wird – alles ist aus einem Guss. Ihre Philosophie: „Wir machen nichts halbherzig, entweder ganz oder gar nicht.“
Die Fischbraterei Meeß ist auf zahlreichen Volksfesten vertreten, bekannt in Augsburg sind die beiden natürlich von ihrem Stand auf dem Plärrer, aber auch in Würzburg, Friedberg und selbst auf der Wiesn ist das junge, dynamische Duo am Start. Dabei ist die Fischbraterei ein wahres „Verwandlungs-Wunder“. Der Stand kann in drei Größen aufgebaut werden und bietet je nach Veranstaltung verschiedene Konzepte: reines Verkaufsgeschäft, mit kleinem oder großem Biergarten, mit oder ohne Ausschank. Die größte Ausbaustufe, wie sie etwa in Würzburg zum Einsatz kommt, bietet Platz für bis zu 400 Gäste, teilweise überdacht, um auch einen gemütlichen Aufenthalt zu gewährleisten, wenn das Wetter mal nicht so mitspielt.
Fischbraterei Meeß setzt auf Qualität und Frische
Vor allem anderen setzt die Fischbraterei Meeß auf Qualität und Frische. Ihre Makrelen werden im Nordatlantik gefangen, nach Größe sortiert und direkt nach Norwegen zur Weiterverarbeitung geschickt oder sogar noch an Bord eingefroren. Von dort aus kommt der Fisch tiefgefroren und ohne Unterbrechung der Kühlkette direkt auf das Werksgelände in Langweid (Landkreis Augsburg). Philipp Meeß, der selbst am Grill steht, achtet darauf, dass jede Makrele perfekt gewürzt und zubereitet wird. „Unsere Makrelen haben wir mindestens zehnmal in der Hand, bis sie beim Kunden landen“, erklärt Philipp.
Die Arbeit mit Fisch hat das Ehepaar vor besondere Herausforderungen gestellt und gleichzeitig haben sie „unfassbar viel gelernt“. „Es war echt beeindruckend zu erfahren, wie wichtig der Fangzeitpunkt ist“, so Stefanie Meeß. Je nach Jahreszeit variiert der Fettgehalt der Makrelen stark und somit gibt es auch massive Unterschiede in Qualität und Geschmack des Endprodukts. „Wenn die Makrele zwei Monate früher oder später gefangen wird, schmeckt sie völlig anders“, ergänzt Stefanie Meeß. Apropos Grillen, auch die optimale Zubereitung war für die beiden ein echter Lernprozess. Philipp erklärt: „Es macht einen großen Unterschied, ob man den Fisch auf Holzkohle oder Gas grillt und wie lange er genau gegrillt wird.“ Die Zubereitung erfordert Präzision und Erfahrung. „Der Fisch muss von allen vier Seiten gegrillt werden und schön goldgelb sein. Ich vergleiche das immer mit einem Steak, man kann es gut oder schlecht braten – das Gleiche gilt für Fisch“.
Großer Fokus auf Tradition, aber auch kulturelle Offenheit
Bei der Familie Meeß wird Tradition großgeschrieben. Das bedeutet aber nicht, dass die Stammkunden der Fischbraterei ausschließlich Dirndl oder Lederhose tragen. Ein besonderes Highlight ist die Zusammenarbeit mit der islamischen Community. Während des Ramadan kann man beobachten, wie ganze Familien nach Sonnenuntergang ihren Stand aufsuchen. „Das erste Mal waren wir völlig überrascht, als plötzlich eine große Menschenmenge an unserem Stand Schlange stand, nachdem die Sonne untergegangen war. Seitdem sind wir vorbereitet und freuen uns jedes Jahr darauf, diese besondere Zeit mitzuerleben.“ Der Ramadan bringt ihnen nicht nur zusätzliche Kunden, sondern auch die Möglichkeit, Teil einer kulturell bedeutsamen Tradition zu sein. „Es ist wunderbar zu sehen, wie die Familien zusammenkommen, sich herausputzen und gemeinsam feiern“, so Stefanie Meeß. Auch das große Zuckerfest am Ende der Fastenzeit ist seit dem ein fester Eintrag im Kalender der Familie Meeß. Für den kommenden Ramadan gibt es Pläne, eine extra Abholstation aufzubauen um den islamgläubigen Kunden noch besser entgegen zu kommen und Schlangen zu vermeiden.
Ebenso erfreulich ist die Kooperation mit dem Festzelt Binswanger. „Es ist nicht selbstverständlich, dass unsere Kunden unseren Fisch im Festzelt essen dürfen. Dafür sind wir sehr dankbar“, betont Philipp Meeß. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, dass jeder Besucher auf den Volksfesten das Essen genießen kann, das er am liebsten mag. „Es kommt oft vor, dass in einer Gruppe drei Leute ein Hendl und zwei Leute unseren Fisch wollen“, erklärt Philipp.
Im Herbst auch bei der Dult dabei
Auch auf der Augsburger Herbstdult wird die Fischbraterei Meeß heuer zum ersten Mal vertreten sein. „Wir konnten einen tollen Platz direkt gegenüber der City-Galerie am Vogeltor ergattern und freuen uns, in diesem Jahr auch den Dult-Besucher unseren Fisch anbieten zu dürfen“.
Für die Zukunft haben Philipp und Stefanie Meeß große Pläne. Eine der aufregendsten Unternehmungen wird die für heuer geplante Reise nach Norwegen sein. Dort wollen die beiden direkt an der Küste miterleben, wie die Makrelen gefangen und dann weiterverarbeitet werden. „Wir wollen vor Ort die besten Exemplare für unsere Kunden auswählen“, erklärt Philipp. Dabei wird der Trip alles andere als eine Luxusreise. Die Reise wird sie auf eine kleine Insel führen, wo sie in einfachen Hütten wohnen und jeden Tag die frisch gefangenen Fische selbst grillen können. Der Plan ist, verschiedene Fangpartien direkt vor Ort zu probieren und die besten Fische für die kommende Saison auszuwählen. „Es wird ein echtes Abenteuer“, zeigt sich Stefanie Meeß schon jetzt freudig aufgeregt. Doch all dieser Aufwand für einen Steckerlfisch? „Ja, denn Qualität ist schließlich kein Zufall.“
Makrele: Das Superfood aus dem Meer
Die Makrele überzeugt nicht nur durch ihren Geschmack, sie ist echtes Superfood. Ihr hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren unterstützt das Herz-Kreislauf-System, senkt den Blutdruck und wirkt entzündungshemmend. Zudem ist die Makrele eine ausgezeichnete Proteinquelle. Proteine sind essenziell für den Aufbau und die Reparatur von Geweben sowie für die Produktion von Enzymen und Hormonen. Eine proteinreiche Ernährung hilft dabei, Muskelmasse zu erhalten und den Stoffwechsel anzukurbeln. Makrelen liefern eine Vielzahl an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Sie sind reich an Vitamin D, das für die Knochengesundheit und das Immunsystem wichtig ist. Zudem enthalten sie Vitamin B12, das für die Bildung roter Blutkörperchen und die neurologische Funktion wichtig ist. Auch wichtige Mineralstoffe wie Selen, das antioxidative Eigenschaften besitzt, und Jod, das für eine gesunde Schilddrüsenfunktion benötigt wird, sind in Makrelen enthalten.
Lesen Sie auch: Die unabhängige Gastrokritik: Baan Sukhothai Augsburg
