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Happy Birthday, Zauberer Hardy!

Er ist in Augsburg bekannt wie ein bunter Hund, lebt in der ältesten bestehenden Sozialsiedlung der Welt und hat vermutlich mehr Bilder mit großen Stars an seiner Wand hängen, als manch ein Autogrammjäger. Die Rede ist vom Zauberkünstler Hardy (Erhard Smutny). Dieser feiert im am 12. Januar seinen 75. Geburtstag. Ein zauberhaftes Leben liegt hinter Hardy. Von strahlenden Kinderaugen, Fernsehauftritten und sogar einem fliegenden Bischof kann er erzählen. Das AUGSBURG JOURNAL hat den Zauberer in der Fuggerei, seiner Heimat, besucht.

„Dass ich mal Zauberkünstler hauptberuflich werden möchte, das passte meinen Eltern erst mal gar nicht“, erinnert sich der Augsburger an seine Zauberanfänge. Schon früh hat seine Leidenschaft dafür begonnen: „Ich betreibe die Zauberei seit meinem zehnten Lebensjahr“. Ursprünglich habe er sich eine Lok zu Weihachten gewünscht, stattdessen aber einen Zauberkasten erhalten. Dass das sein Leben verändern wird, hat er wohl nicht geahnt, als er als kleiner Bub unter dem Weihnachtsbaum saß. Doch so war es. Denn genau wie sein Zwillingsbruder leidet Hardy bereits seit seiner Geburt an einem schweren Sprachfehler – er stottert. Wenn er aber beginnt zu zaubern, ist das Stottern vorbei. „Lassen sie den zaubern, da ist er in seiner Welt“, habe sein Kinderarzt damals gesagt. Irgendwann waren dann auch die Eltern überzeugt. Und Hardy zauberte.

Schnell spezialisierte er sich auf die Kinderzauberei. Von Kindergeburtstagen zu Grundschulen – Hardy und sein weißes Kaninchen „Mickey“ sind schon ganz schön rumgekommen. „Für über zwei Millionen Kinder habe ich schon gezaubert!“, erzählt er. Die Leidenschaft ist ihm dabei anzusehen. 2003 galt er als der bekannteste Kinderzauberer in Deutschland. Und auch einigen Stars hat er bereits die Hände geschüttelt. „Wer-wird-Millionär“-Star Günther Jauch holte ihn in seine Fernsehshow, Udo Lindenberg brachte er einen Zaubertrick bei und unzähligen Politikern ist er ebenfalls begegnet, von Ministerpräsident Markus Söder bis hin zur Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht. Ein persönliches Highlight in der Karriere des Zauberers: Entgegen aller Annahmen konnte Hardy den Augsburger Bischof Bertram dazu überreden, sich von ihm verzaubern zu lassen. Er ließ den Geistlichen schweben.

Mit seinem Zauberkasten war er sogar eine Inspiration für das im deutschsprachigen Bereich bekannte Magierduo „Ehrlich Brothers“. Die seien laut Hardy im Kindesalter mit ebendiesem Zauberkasten beschenkt worden – ihre Leidenschaft war geboren. „Die sagen eben auch: Der Zauberkasten vom Hardy ist der Beste, weil nicht zu viele Tricks dabei sind“, so Hardy stolz. Mittlerweile ist das Duo mit seiner Show berühmt geworden, Hardy vergessen haben sie trotzdem nicht. So haben sie ihn bereits in ihre Show eingeladen. Das BR-Fernsehen lud Hardy sogar als Überraschungsgast in eine Fernseh-Show mit den Ehrlich Brothers ein. Das scheiterte jedoch daran, dass Hardy und sein Abholdienst sich am Hauptbahnhof in München verfehlten und Hardy sich schließlich mit dem Zug wieder auf den Heimweg nach Augsburg machte. Schade aber auch, das wäre sicher ein herzerwärmender Moment gewesen, wie die Brüder ihr Zauber-Idol treffen.

Heute hat sich Zauberkünstler Hardy zur Ruhe gesetzt. Seine Erlebnisse hat er alle auf Fotos festgehalten. Diese zieren den Eingangsbereich in seiner Wohnung. Er hat einiges zu erzählen, unser Hardy. Vor allem über diese Geschichten freuen dürfen sich nun aber seine Tochter und die drei Enkel im Alter von 14, 16 und 26. Und natürlich das weiße Kaninchen, das gemütlich in seinem Stall an ein bisschen Stroh knabbert. Nur noch wenige Auftritte wird es in Zukunft mit Besitzer Hardy machen. Und eine Geburtstagsparty zum 75.? „Dass ich hier eine große Party schmeiße, ist völlig ausgeschlossen“, so Hardy. Über Fuggerei-Besucher freut er sich trotzdem immer wieder: „Das aller schönste Geschenk ist es, wenn Besucher mich ansprechen“. Und wer weiß, vielleicht ist dann auch die ein oder andere Zauberei möglich. ahö

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