Alexis Claude-Maurice avancierte mit seinem Hattrick gegen Gladbach für den FC Augsburg zum Mann des Spiels. Foto: Krieger
Alexis Claude-Maurice avancierte mit seinem Hattrick für den FC Augsburg gegen Gladbach zum Mann des Spiels. Foto: Krieger

Setzt der FC Augsburg gegen Borussia Mönchengladbach seine Ungeschlagen-Serie von sechs Spielen fort? Oder revanchiert sich die Fohlen-Elf für die 2:1-Niederlage im Hinspiel? Ginge es nach FCA-Trainer Jess Thorup dürfte die eigene Serie gerne halten, wenn aber auch der ein oder andere eigene Treffer dabei herausspringt.

Um die Torflaute vorne zu beenden, nahm Thorup eine Änderung vor. Im Sturm begann Phillip Tietz anstelle von Samuel Essende, der auf der Bank Platz nahm. Das Spiel startete aufgrund dessen, dass die Augsburger im Stau standen sieben Minuten und 30 Sekunden später, als geplant.

Ausgeglichene erste Halbzeit bis zum Platzverweis

Von Beginn weg entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem beide Teams den Weg nach vorne suchten, die Gastgeber aber die aktivere Mannschaft waren, sich aber kaum Abschlüsse erspielten. Die Augsburger Defensive hielt, wie in 2025 gewohnt, gut dagegen und machte den Gladbachern das Leben schwer. Bei den Gästen wurde es, wenn dann über Standards oder über gute Einzelaktionen von Alexis Claude-Maurice gefährlich. Wie in der 24. Minute, als der Franzose sich im Mittelfeld gegen drei Gegenspieler durchsetzte, der Ball über Frank Onyeka zu Tietz kam, dessen Distanzschuss aber das Tor verfehlte. Gladbach kam in der 27. Minute durch Tim Kleindienst zum ersten relativ aussichtsreichen Abschluss, der ging aus spitzem Winkel aber ans Außennetz. Die bis dato relativ unspektakuläre Partie sollte nur wenige Momente später eine entscheidende Wendung nehmen. Ein Rückpass von Nico Elvedi zu Torwart Jonas Omlin geriet deutlich zu kurz, sodass Fredrik Jensen dazwischen spritzte und den Ball am Keeper vorbei spitzelte. Da Omlin Jensen bei seinem Klärungsversuch aber klar von den Beinen holte, entschied Schiedsrichter Florian Exner auf Notbremse und damit zurecht auf glatt Rot für den Torhüter. Gerardo Seoane war dadurch zum Reagieren gezwungen und brachte den dritten Torwart Tobias Sippel für Kevin Stöger auf den Platz. Mit gut einer Stunde Überzahl mussten die Augsburger nun aktiver agieren, mussten sich aber zuerst einer Dreifachchance von den Hausherren erwehren. Nach einer Ecke rettete Finn Dahmen dreimal innerhalb weniger Sekunden spektakulär gegen Itakura, Scally und Elvedi. Dieser Schock zeigte aus Sicht der Gäste den gewünschten Effekt, der FCA nahm nun das Heft des Handelns in die eigene Hand. Die Chancen hatten aber weiter die Fohlen, die in Person von Robin Hack in der 42. Minute nach einem Doppelpass zum Abschluss kamen, aber wieder an Dahmen scheiterten. Kurz vor der Pause setzten sich die Fuggerstädter dann mal länger vor dem Strafraum der Gladbacher fest, kamen aber zu keinen nennenswerten Abschlüssen. So ging es mit einem 0:0 in die Pause.

2. Halbzeit: FC Augsburg mutiger und mit der Führung, Gladbach lauert auf Konter

Nach einer offensiv relativ harmlosen ersten Hälfte steigerten sich die Augsburger in Durchgang zwei und gingen in der 55. Minute durch Alexis Claude-Maurice in Führung. Der 26-Jährige kam nach feinem Steckpass von Gouweleeuw im Strafraum an den Ball und besorgte mit einem Abschluss ins kurze Eck das 1:0 vorbei am überraschten Sippel. Danach wechselte Thorup gleich dreifach, brachte Steve Mounié, Keven Schlotterbeck und Arne Maier für Cédric Zesiger, Fredrik Jensen und Frank Onyeka auf den Platz. Maier war es dann auch, der nach wenigen Sekunden eine Ecke kurz ausführte, auf Wolf spielte. Der leitete weiter auf Claude-Maurice der völlig frei von der Strafraumkante aus abzog und das 2:0 für den FC Augsburg erzielte. Bereits in der Hinrunde verhalf der Sommerneuzugang dem FCA mit seinem Tor zum 2:1 zum Sieg gegen die Fohlen.

Für die Gladbacher war es nun natürlich eine Mammutaufgabe, den zwei Tore Rückstand in Unterzahl gegen defensivstarke Augsburger noch zu egalisieren. Trotzdem probierten sie es und suchten den Weg nach vorne. Das Tor trafen aber weiter nur die Gäste. In der 70. Minute setzte Claude-Maurice nach Pass von Giannoulis zu einem Solo an, zog nach innen und erzielte mit dem nächsten guten Abschluss eiskalt das Tor zum 3:0 – ein lupenreiner Hattrick! Damit war die Partie natürlich endgültig gelaufen. Die letzten Minuten spielten die Gäste souverän runter, ehe sie nach Schlusspfiff mit den etwa 600 angereisten Fans jubeln konnten.

Durch diesen Erfolg bleibt der FC Augsburg auch im siebten Bundesligaspiel in Folge ungeschlagen, die längste Serie in der Amtszeit von Jess Thorup. In der Tabelle schiebt man sich somit bis auf drei Punkte an Gladbach heran und darf in den kommenden Wochen weiter nach oben schauen. Weiter geht’s für die Augsburger nächsten Sonntag zu Hause gegen den SC Freiburg. Anpfiff 17:30 Uhr.

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