Es ist verstörend, wenn man den nackten, muskulösen Oberkörper von Farhad Noori sieht, wie er gut gelaunt auf dem Gersthofer Rathausplatz posiert. Daneben das Foto, auf dem Polizisten den mutmaßlichen Attentäter von München auf den Boden drücken. Es ist derselbe Mann. Auf seinen sozialen Kanälen finden sich Fotos des Fahrzeuges, das dutzende Menschen verletzte und ein zweijähriges Kind und dessen Mutter tötete.
Der Mann, der nach dem mutmaßlichen Terror-Akt in München verhaftet wurde, inszenierte sich im Netz als erfolgreicher Kraftsportler. Farhad Noori, 24 Jahre alt, mit tausenden Followern auf Instagram und TikTok, posierte in Bodybuilding-Pose vor dem City-Center in Gersthofen (Landkreis Augsburg). Dort nahm er im Mai 2024 an der bayerischen Bodybuilding & Fitness-Meisterschaft teil und belegte Platz vier in seiner Klasse. Angetreten war er dort für einen Fitnessstudiobetreiber, welcher Filialen in Bobingen und Schwabmünchen betreibt. Deren Geschäftsführer stellt auf Anfrage klar: Noori habe nie in einem der Studios im Landkreis trainiert, sei dort kein Mitglied gewesen. Dass er für den Studiobetreiber angetreten war, hat seinen Grund darin, dass nur Starter für Studios, die im blv_bfk organisiert sind, teilnahmeberechtigt waren.
Nun sorgen jedoch die Bilder des Dramas in München und die Beteiligung des 24-Jährigen für Schlagzeilen. Der mutmaßliche Attentäter, der am Donnerstag mit seinem Auto in das Ende eines Demonstrationszuges raste, scheint also tatsächlich ein Fitness-Influencer zu sein, den seine Vergangenheit bereits in die Region Augsburg verschlug.
Der tödliche Vorfall ereignete sich gegen 10.30 Uhr in der Maxvorstadt. Noori, afghanischer Asylbewerber mit Wohnsitz in München, steuerte laut Polizeiangaben seinen Mini Cooper gezielt in eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi. Dabei verletzte er nach aktuellem Stand über 30 Menschen mehr oder weniger schwer. Laut Information der BILD handelte es sich um eine geplante Tat, die mutmaßlich einen politischen Hintergrund haben könnte.
Besonders brisant: Auf Social Media stellte sich Noori als Fitness-Influencer dar, dokumentierte seine Wettkampferfolge und zeigte sich stolz als erfolgreicher Bodybuilder. Sein mutmaßliches Tatfahrzeug – ein weißer Mini Cooper – tauchte bereits mehrfach auf seinen Instagram- und TikTok-Profilen auf. Auch die Jacke, die er bei seiner Festnahme trug, wurde in früheren Beiträgen abgebildet.
Nach ersten Erkenntnissen fuhr er mit rund 50 km/h in die Demonstranten. Zuvor hatte er ein Polizeifahrzeug überholt, das die Versammlung absicherte. Erst Schüsse der Beamten auf das Fahrzeug stoppten ihn. „Die Polizei hat dann auf das Fahrzeug geschossen, um ihn zu stoppen“, wird der Einsatzleiter auf einer Pressekonferenz zitiert. Augenzeugen berichten von chaotischen Szenen, Schreien und panischer Flucht.
Laut BILD wurde Noori nach dem Angriff im Fahrzeug sitzend festgenommen, bevor ihn Einsatzkräfte zu Boden rangen. Ein Video der Festnahme zeigt ihn am Boden liegend, umringt von Polizisten. Laut bisherigen Erkenntnissen war er nicht wegen krimineller Delikte aufgefallen, sondern wurde in früheren Ermittlungen als Zeuge geführt.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, inzwischen hat die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe den Fall an sich gezogen. Berichten zur Folge hat Noori inzwischen ein Geständnis zu der Tat abgelegt.
Risikopersonen: Mittlere einstellige Zahl
Magdeburg, Aschaffenburg, jetzt München: Immer wieder sorgen Attacken junger (muslimischer) Männer für Entsetzen, für Verunsicherung. Nicht selten fällt der Begriff „Gefährder“ in diesem Zusammenhang, vor allem, wenn Täter bereits polizeibekannt, gar vorbestraft sind. Zu entsprechenden Zahlen, die kursieren, angeblich 100 Gefährder in Augsburg, erklärt Augsburgs Polizeisprecher Markus Trieb: „Es handelt sich bei der Zahl von „rund 100“ Risikopersonen (nicht Gefährder aus der politisch motivierten Kriminalität) um eine bayernweite Zahl mit Stand 31.12.2024. Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord ist eine mittlere einstellige Zahl als Risikoperson eingestuft.“ Zu den Personen lässt die Polizei wissen: „Alle uns bekannten Risikopersonen sind männlich, die Staatsangehörigkeiten sind deutsch, slowakisch, ukrainisch und afghanisch.“
Die Bayerische Polizei ergreife, so Trieb, auch schon vor Aschaffenburg, die rechtlich und tatsächlich möglichen präventiven und repressiven Maßnahmen, um konsequent gegen mögliche Risikopersonen vorzugehen. Die grundsätzliche Herausforderung liege darin, ausreichend Informationen vorliegen zu haben, welche in die Bewertung einbezogen werden können, um eine Person als Risikoperson erkennen und entsprechende Maßnahmen zur möglichen Verhinderung solcher Gewalttaten treffen zu können.
Wer überhaupt ein Gefährder oder eine Risikoperson ist? „Es gibt hierzu die Rahmenkonzeption Risikoanalyse und -bewertung, aber keine festen Parameter“, so Trieb. Die Bewertung erfolge in Anbetracht der Analyse und Bewertung des jeweiligen Einzelfalls. Die Risikoanalyse und -bewertung sei Verschlusssache. „Deswegen können keine weitergehenden Informationen herausgegeben werden.“
Ursprüngliche Berichterstattung:
Warum Farhad N. vor dem Gersthofer Rathaus posierte
Es ist verstörend, wenn man den nackten, muskulösen Oberkörper von Farhad N. sieht, wie er gut gelaunt auf dem Gersthofer Rathausplatz posiert. Daneben das Foto, auf dem Polizisten den mutmaßlichen Attentäter von München auf den Boden drücken. Es ist derselbe Mann. In seiner Bio finden sich Fotos des Fahrzeuges, das dutzende Menschen in der Landeshauptstadt verletzte. Selbst die Kleidung, die er zum Zeitpunkt seiner Verhaftung trug, hat er als Influencer auf den Plattformen präsentiert (die Inhalte sind mittlerweile fast vollständig gelöscht). Der Mann, der nach dem mutmaßlichen Terror-Akt in München verhaftet wurde, inszenierte sich im Netz als erfolgreicher Sportler. Farhad N. 24 Jahre alt, mit tausenden Followern auf Instagram und TikTok, posierte in Bodybuilding-Pose vor dem City-Center in Gersthofen (Landkreis Augsburg). Dort nahm er im Mai 2024 an der bayerischen Bodybuilding & Fitness-Meisterschaft teil und belegte Platz vier in seiner Klasse. Angetreten war er dort für ein Fitnessstudio, welches zwei Filialen im südlichen Landkreis betreibt. Nun sorgen jedoch die Bilder des Dramas in München und die Beteiligung des 24-Jährigen für schockierende Schlagzeilen. Der mutmaßliche Attentäter, der am Donnerstag in München mit seinem Auto in eine Menschenmenge raste, scheint also tatsächlich ein Fitness-Influencer zu sein, den seine Vergangenheit bereits in die Region Augsburg verschlug.
Der Vorfall ereignete sich gegen 10.30 Uhr in der Maxvorstadt. N., ein afghanischer Asylbewerber mit Wohnsitz in München, steuerte laut Polizeiangaben seinen Mini Cooper gezielt in eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi. Dabei verletzte er nach aktuellem Stand 30 Menschen, darunter zwei schwer verletzte Kinder. Laut Information der BILD handelte es sich um eine geplante Tat, die mutmaßlich einen politischen Hintergrund haben könnte.
Ein Bodybuilder mit zehntausenden Followern
Besonders brisant: Auf Social Media stellte sich N. als Fitness-Influencer dar, dokumentierte seine Wettkampferfolge und zeigte sich stolz als erfolgreicher Bodybuilder. Sein mutmaßliches Tatfahrzeug – ein weißer Mini Cooper – tauchte bereits mehrfach auf seinen Instagram- und TikTok-Profilen auf. Auch die Jacke, die er bei seiner Festnahme trug, wurde in früheren Beiträgen abgebildet.
Der Tathergang: Polizei schoss auf das Fahrzeug
Nach ersten Erkenntnissen fuhr er mit rund 50 km/h in die Demonstranten. Zuvor hatte er ein Polizeifahrzeug überholt, das die Versammlung absicherte. Erst Schüsse der Beamten auf das Fahrzeug stoppten ihn. „Die Polizei hat dann auf das Fahrzeug geschossen, um ihn zu stoppen“, wird der Einsatzleiter auf einer Pressekonferenz zitiert. Augenzeugen berichten von chaotischen Szenen, Schreien und panischer Flucht.
Laut BILD wurde N. nach dem Angriff im Fahrzeug sitzend festgenommen, bevor ihn Einsatzkräfte zu Boden rangen. Ein Video der Festnahme zeigt ihn am Boden liegend, umringt von Polizisten.
Ermittlungen laufen: Tatmotiv des München-Attentäters noch unklar
Die Polizei spricht von einem mutmaßlichen Anschlag. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte sich deutlich: „Es handelt sich mutmaßlich um einen Anschlag. Die Entschlossenheit wächst, es ist nicht der erste Fall.“ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ergänzte, dass der Täter einen gültigen Aufenthaltstitel sowie eine Arbeitserlaubnis hatte. Laut bisherigen Erkenntnissen war N. nicht wegen krimineller Delikte aufgefallen, sondern wurde in früheren Ermittlungen als Zeuge geführt.
Verletzte ringen mit dem Leben
Noch am Abend kämpften Ärzte um das Leben mehrerer Verletzter. Wie die Münchner Feuerwehr mitteilte, wurden 23 Personen ins Krankenhaus gebracht, zwei von ihnen in kritischem Zustand. Ein Kinderwagen lag unter den Trümmern des Anschlagsorts, blutige Kleidungsstücke und Rettungsdecken zeugen von der Gewalt der Tat.
Pressekonferenz angekündigt
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Noch immer ist die Tatörtlichkeit gesperrt, Spuren werden durch das Bayerische Landeskriminalamt gesichert. Am Freitag, den 14. Februar, wird es um 11 Uhr eine offizielle Pressekonferenz geben. Die Polizei ruft Zeugen auf, Bild- und Videomaterial über ein eingerichtetes Portal zur Verfügung zu stellen.
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