Start Business PSD Bank: Palus schaut aufs Geld

PSD Bank: Palus schaut aufs Geld

Unter info@augsburgjournal.de können Sie uns Ihre Fragen schicken und wir werden mit Thomas Palus von der PSD Bank darüber sprechen.

AJ: Hallo Thomas, ich leg gleich mal mit einer zentralen Leserfrage los: Zinsen für Anlagen, ja oder nein oder wie lange und was am besten tun? Kannst du mit der Frage was anfangen?
TP: Warte mal, ich frag mal meinen imaginären
Wetterfrosch, vielleicht kann der ja auch Zinsen? Nö, sieht nicht so aus. Zumindest tut sich hier nix.

AJ: Naja, vielleicht auch, weil sich aktuell bei den Zinsen nix tut?
TP: Es ist echt schwer vorherzusagen, wie sich das Zinsniveau entwickelt. Was ich aber sagen kann, mit Blick auf unsere Bank und auf das Anlegerverhalten unserer Kundinnen und Kunden, dass der Wunsch nach längerfristigen Anlagen wieder deutlich zunimmt.

Das mag zwei Gründe haben. Zum einen sind die Anlegerinnen und Anleger möglicherweise das andauernde Zins-Hopping der letzten Jahre leid und wollen einfach mal wieder solide Ruhe bei ihren Anlagen, zum anderen gehen sie perspektivisch von stagnierenden bis leicht fallenden Zinsen aus und möchten das aktuelle Zinsniveau für sich mittelfristig sichern. Gerade dieses Szenario ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihrer Sitzung vom April 2024 keine Veränderung an den Leitzinsen vorgenommen. Das bedeutet, dass das aktuelle Zinsniveau auf der Einlagen- aber auch auf der Finanzierungsseite so bleiben wird. Wobei wir in den kommenden Monaten laut Prognose eher von leicht sinkenden Zinsen bei kurzfristigen Anlagen ausgehen.

AJ: Also hat dein Wetter-Zins-Frosch doch recht, wenn er auf dem Boden sitzen bleibt?
TP: Wohl ja. Aber die Frage ist ja, wie lege ich mein Geld in einer solchen Phase an. Und ganz ehrlich, wenn ich die Situation nicht genau einschätzen kann, dann „stückle“ ich mein Investment. Sprich ich kombiniere kurzfristige Anlagen mit langfristigen. Und weil ich ein überzeugter Marktwirtschaftler bin, tue ich noch ein bisschen was für den Kapitalmarkt.

Heißt konkret, ich setze auf eine Mischung aus kurzlaufendem Tages- oder Termingeld und einem langfristigen Investment von drei bis fünf Jahren. Der Vorteil liegt für mich nicht nur in den unterschiedlichen Zinsertragsmöglichkeiten, sondern auch bei den unterschiedlichen Fälligkeiten. Grundsätzlich verteile ich meine Investments so, dass ich trotz zinsbringender Anlage immer wieder kurzfristige Fälligkeiten habe. So lasse ich mein Geld für mich arbeiten, bin aber dann auch immer wieder kurzfristig liquide, wenn ich mal was brauche. Meine Waschmaschine macht zum Beispiel schon wieder so komische Geräusche.

AJ: Gut, und jetzt fehlt nur noch der Kapitalmarkt?
TP: Genau, und da setze ich in erster Linie auf Fonds, vorzugsweise Aktienfonds. Dadurch, dass sie teilweise richtig breit investieren, also die Aktien vieler Unternehmen im Fondsvermögen haben, minimiere ich mein Risiko gegenüber Einzelanlagen und profitiere aber trotzdem von einer starken Wirtschaft. Heute ist der DAX mal wieder über die 18.000 Punkte-Marke gestiegen, vor zehn Jahren waren alle vollkommen euphorisch und ungläubig, wenn er mal über die 10.000er Marke gegangen ist. Man konnte also am Kapitalmarkt in den vergangen Jahren schon gutes Geld verdienen.

AJ: Thomas danke, dass wir mal einen Blick in dein Depot bzw. in deine Anlagestrategie werfen durften. Wir hoffen, dass sich dein Frosch bald mal wieder bewegt, wobei es dafür bei dem aktuell leichten April-Schneefall und den stagnierenden Zinsmärkten wohl erstmal keinen Grund geben wird.

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