Das ist ja „allerhand“! Könnte man entsetzt ausrufen. Oder sich wie das Staatstheater Augsburg eine neue Bedeutung einfallen lassen: Das Motto der neuen Spielzeit solle dazu einladen, sich an Mitmachprojekten zu beteiligen. Staatsintendant André Bücker: „Wir brauchen alle Hände, denn es gibt allerhand zu tun“.

Etwa über die Theatervermittlung und die Vernetzungsplattform Plan A wollen die Verantwortlichen das Theater zu den Menschen bringen. Wie mit der Community-Oper „Re:Sound“ in Augsburg-Oberhausen. Bürger aus dem Stadtteil und Interessierte sind eingeladen, in wöchentlichen Treffen eine mehrsprachige Community-Oper zu entwickeln, die ihre Geschichte transportiert. Nicole Schneiderbauer fasst es so zusammen: „Wie klingt Augsburg-Oberhausen?“ Eine weitere Kooperation geht das Staatstheater mit dem Universitätsklinikum Augsburg ein: Das Projekt „Tanz mit Parkinson!“ arbeitet mit der positiven Wirkung von Tanz, Bewegung und künstlerischem Ausdruck für an Morbus Parkinson erkrankte Menschen.

Eine neue Wassermusik für Augsburg

Die Augsburger Philharmoniker widmen Wolfgang Amadeus Mozart zu seinem 270. Geburtstag einen Schwerpunkt – etwa mit dem 4. Sinfoniekonzert „Mozart“ (Violine und Musikalische Leitung: Sergei Malov). Auch eine Uraufführung wird geboten: Wolf Kerscheks neue Wassermusik „orbis aquarum“ stellen die Augsburger Philharmoniker in ihrer Rolle als Botschafter für die UNESCO-Welterbe-Stadt Augsburg vor. Würde sich Bückers Wunsch erfüllen, könnte das zur „Champions League Hymne für das Wasserthema“ werden – aus der Wasserstadt Augsburg. Generalmusikdirektor Domonkos Héja freut sich auf das Wiedersehen mit einer alten Freundin, Flötistin und Artist in Residence Rozália Szabó. Auch ein Konzert mit demInklusionsorchester „Die Bunten“ und weitere Konzerte der Orchesterakademie liegen ihm am Herzen.

Der Vorverkauf beginnt am 30. Juni. Tickets sind beim Besucherservice des Staatstheaters erhältlich.

Schauspiel: Leonce & Stella

Die Schauspielsparte steuert Klassiker wie Georg Büchners „Leonce und Lena“ und „Stella“ von Johann Wolfgang von Goethe ebenso wie die „Dreigroschenoper“ (als Beitrag zum Brechtfestival) bei. Regisseur Armin Petras kehrt für „Der lachende Mann“, ein Joker-Spektakel nach dem Roman von Victor Hugo, nach Augsburg zurück. „Tatort Augsburg“ spielt erstmals in der Fuggerei, mit historischem Bezug und realem Spielort.

Opern: Carmen und das Biest

Im Musiktheater steht etwa die Oper „Carmen“ von Georges Bizet auf dem Spielplan. Die Titelpartie teilen sich die Ensemble-Mitglieder Natalya Boeva und Kate Allen. Jihyun Cecilia Lee singt sie in „L’incoronazione di Poppea“ unter Regie von Bücker. Während diese Oper laut Sophie Walz, die zur neuen Operndirektorin aufsteigt, „eigentlich eine Art Soap Opera“ ist, wird es bei „Die Schöne und das Biest“ von Philip Glass avantgardistisch.

Das Ballett: Klassiker und Grauzone

Neben dem „Mozart-Requiem“ gemeinsam mit dem Opernchor und den Augsburger Philharmonikern kommen die Ballettklassiker „Les Noces & Le Sacre du printemps“ auf die Bühne. Der spanische Choreograf Antonio Ruz kreiert mit dem Ballett Augsburg die Uraufführung „Grey Zone“.

Digitales: tierisch – menschlich – KI

Im Konzert „Mensch und Maschine“ treffen KI & menschengemachte Komposition aufeinander. Rückblick: Das Digitaltheater setzte diese Spielzeit auf Mozart singende Roboterziegen. Schöpferin Tintin Patrone im Interview: „Erwartungen an eine Ziege zu haben, ist schwer möglich.“

Freilichtbühne: Ritter der Kokosnuss folgen auf Evita

2026 bespielt das Staatstheater Augsburg die Freilichtbühne noch, ab Juni läuft dort das Monty Python-Musical „Spamalot“. Dieses Jahr sorgt Ballettdirektor Ricardo Fernando als Choreograph mit seinem Ballett-Ensemble für argentinisches Flair im Musical „Evita“. Hier ein Einblick in die Proben auf der Freilichtbühne am Roten Tor.

Lesen Sie auch: Mit Sonnenbrille und Jogginghose verwandeln sie Augsburg in Argentinien

KEINE AUSGABE MEHR VERPASSEN

Erfahren Sie als Erster, wenn unser neues Magazin veröffentlicht wird – exklusiv vor allen Anderen!