Warum Sideris Tasiadis den Heimweltcup lieber kurz vor der WM gefahren wäre

Die Vorfreude auf den ersten Kanuslalom-Weltcup des Jahres steigt bei den Athletinnen und Athleten. Mit dabei sind natürlich auch die WM-Helden Sideris Tasiadis und Ricarda Funk. Die beiden sehen die Ansetzung zu Beginn der internationalen Saison jedoch unterschiedlich.

„Es war die beste Weltmeisterschaft, auf der ich jemals war“, schwärmte die australische Kanu-Olympiasiegerin Yessica Fox zu Beginn der Pressekonferenz im Organisationszentrum auf dem Eiskanal. Auf der Olympiastrecke von 1972 findet ab Donnerstag der erste Weltcup der Saison statt. 240 Sportlerinnen und Sportler aus fünf Kontinenten haben sich eingefunden und wollen alle gut in die internationale Saison starten. Favorisiert sind wie gewöhnlich die Augsburger Lokalmatadoren um Sideris Tasiadis, Ricarda Funk, Elena Lilik, Hannes Aigner und Noah Hegge, die sich allesamt gute Chancen ausrechnen können, in ihren Disziplinen auf die vorderen Plätze zu paddeln. „Es gibt definitiv einen Heimvorteil“ betont Fox, die wann immer möglich auf ihren Reisen mal einen Zwischenstopp in der Fuggerstadt einlegt, um sich so gut es geht auf die einzigartige Strecke im Eiskanal einzustellen.

Tasiadis: Wir werden versuchen, die Ergebnisse aus dem Vorjahr zu wiederholen

Sideris Tasiadis kann das jeden Tag und freut sich deshalb schon seit geraumer Zeit auf den Weltcup in seiner Heimatstadt. „Wir werden versuchen, die Ergebnisse aus dem Vorjahr zu wiederholen und hoffen, dass die Zuschauer wieder genauso zahlreich erscheinen wie bei der WM“, sagt er. Dabei ist er mit der Terminierung nicht zu 100 Prozent zufrieden. „Ich hätte den Heimweltcup lieber etwas später gehabt, am besten kurz vor der WM im September, jetzt ist es der Anfang der internationalen Saison.“ Die Gefahr sei groß, dass man sich nach einem potenziell guten Abschneiden in Augsburg in falscher Sicherheit wiege, was die eigene Leistungsfähigkeit angehe, so der Weltmeister von 2022 weiter.

Anders sieht das seine Kollegin Ricarda Funk, die letztes Jahr ebenfalls Weltmeisterin wurde. „Mir ist es im Endeffekt fast egal, wo der erste Weltcup ist. Es ist ein angenehmer Start hier zu Hause in unserem Garten“, freut sich die 31-Jährige auf den anstehenden Wettbewerb.

Am Donnerstag geht es los mit der Qualifikation im Kajak, am Freitag folgt die Canadier Quali, ehe es an die Semifinals und Finals der Kajak-Wettbewerbe geht. Die Finalläufe der Frauen beginnen um 16:45, die der Herren im Anschluss um 17:25. Am Samstag stehen die Semifinals und Finals der Canadier-Wettbewerbe an. Hier beginnen die Finalläufe der Damen um 11:30, die der Herren um 12:10.

Kajak-Cross am Sonntag

Der Sonntag ist gänzlich den Kajak-Cross-Wettbewerben vorbehalten, was im Vorfeld einiges an Unmut ausgelöst hatte. Die ICF, die internationale Kanu Föderation, möchte den neuen Wettbewerb, bei dem jeweils vier Kanuten gleichzeitig von einer Rampe starten und auf der Strecke sich gegeneinander durchsetzen müssen, ins Rampenlicht rücken. Die relativ neue Sportart wird in Paris 2024 das erste Mal bei den Olympischen Spielen vertreten sein.

An den Kajak-Cross-Wettbewerben nimmt aus Augsburger Sicht unter anderem Ricarda Funk teil, die sich für das Format mit schwereren Booten und anderen Herausforderungen begeistern kann. „Mir macht es mega Bock, oben am Start zu stehen. Man spürt den Druck, das ist für mich immer ein ganz besonderer Moment, mein Herz pocht da sehr“, gibt sie einen Einblick in ihre Gefühlswelt. Beim Training hingegen sieht sie noch etwas Luft nach oben, das sei etwas untergegangen in den vergangenen Wochen. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer ist es allerdings ein sehenswerter Wettbewerb, bei dem kaum vorauszusehen ist, wer am Ende gewinnt.

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