War das wirklich Abseits? Viel knapper als bei Elvis Rexhbecajs vermeintlichem Treffer zur potenziellen Führung gegen den Rekordmeister fielen Entscheidungen selten aus. Das wurmte nicht nur viele FCA-Fans und Verantwortliche, mit am meisten dürfte sich der Torschütze selbst geärgert haben. „Ein Punkt gegen die Bayern wäre aber definitiv schöner gewesen, ebenso hätte ich mich über mein Tor gefreut – aber leider ist die Linie so gezogen worden, dass es Millimeter-Abseits war“, sagte der Mittelfeldspieler nach Abpfiff.

In der Tat liefen am vergangenen Samstagnachmittag fast alle VAR-Eingriffe zu Ungunsten des FC Augsburg, auch wenn sie wohl korrekt waren. Schiedsrichter Christian Dingert erklärte dazu am Tag danach beim „Doppelpass“: „Im Endeffekt ist es hier sehr, sehr knapp. Man sieht aber, dass zwischen den beiden Linien noch grün ist und die Entscheidung richtig war.“ So entschieden ein paar Millimeter sowie ein nicht verwandelter Elfmeter im Bayern-Derby zu Gunsten des Rekordmeisters, weshalb der FCA 2024 noch ohne Punkte im eigenen Stadion dasteht. Deutlich besser sieht die Situation in der Fremde aus, wo man in Gladbach drei Punkte einfahren konnte. Damit aus dem einen Erfolgserlebnis eine Serie wird, benötigen die Augsburger allerdings eine gute Leistung am kommenden Wochenende in Bochum.

Setzte es bei diesem Aufeinandertreffen in der letzten Saison noch zwei Niederlagen, erarbeitete man sich in der Hinrunde noch während der Amtszeit von Enrico Maaßen mit Defensivtaktik ein 2:2-Unentschieden. Unter Jess Thorup tritt die Mannschaft mittlerweile allerdings deutlich gefestigter auf, mit einer klaren Idee im Spiel nach vorne sowie mehr als nur guten Ansätzen im eigenen Ballbesitz. Ein wertvoller Teil dessen stellt auch Rexhbecaj dar, der wie im Spiel gegen die Bayern auffällig immer wieder im gegnerischen Strafraum auftauchte und dort zu vielversprechenden Abschlüssen kam. Insgesamt steht der 26-Jährige in dieser Spielzeit bereits bei zwei Treffern und damit bei zwei mehr als in den letzten beiden Spielzeiten. Eine davon verbrachte er beim VfL Bochum, dem nächsten Augsburger Gegner.

Elvis Rexhbecaj: In Bochum „kämpfen, beißen, kratzen“

Der Tabellennachbar des FCA – Augsburg Platz 13, Bochum 14 – vor der Saison wie immer als einer der ersten Namen genannt, wenn es um das Thema Abstiegskandidat geht, erweist sich bislang vor allem vor heimischer Kulisse als schwer bespielbare Mannschaft. 14 ihrer 20 Punkte holte das Team von Thomas Letsch im Vonovia Ruhrstadion. Zuletzt bezwang man sogar den CL-Aspiranten VfB Stuttgart mit 1:0. Den Augsburgern steht eine schwere Prüfung bevor, ehe man in der darauffolgenden Woche zu Hause gegen Leipzig gefordert ist. Das weiß auch Rexhbecaj, der einen Großteil der Spieler noch aus seiner gemeinsamen Zeit kennt. „Jetzt heißt es regenerieren und ab Dienstag voller Fokus auf Bochum. Da geht’s nicht ums Schönspielen, sondern um Kämpfen, Beißen und Kratzen.“ Gegen ein paar spielerische Elemente dürfte Jess Thorup jedoch nichts einzuwenden haben.

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