Wie es am Freitag bei den Eishockey-Panthern war
Keine Frage: Von der Normalität ist der Eishockeysport noch weit entfernt. Zwar durften am Freitagabend erstmals nach langer Zeit wieder Fans ins Stadion, für die sonst so großartige „pure Emotion“ hat es aber noch nicht gereicht.
Das lag nicht an der Niederlage der Panther gegen Iserlohn, sondern vor allem daran, dass die lautstarken Stehplatzfans, die Trommler und Gesänge weitgehend fehlten. Das Sitzplatz-Publikum, im Karomuster verteilt, damit Abstände gewahrt bleiben, konnte mit verhaltenen und zudem durch die Masken gedämpften Anfeuerungs-Versuchen dies nicht ausgleichen. Vielleicht hat es auch deshalb nicht gereicht, zumindest in den Schlussminuten noch den Ausgleich zu erzielen, zumal zuletzt (vielleicht auch etwas zu spät) auch noch der Torhüter gegen einen weiteren „Feldspieler“ ausgetauscht wurde – eine, so der Eindruck, unnötige Niederlage für die sonst heimstarken Panther.
Vor etwas über 1300 Zuschauer*innen schienen die Augsburger nämlich zumeist überlegen, wenngleich sie auch immer wieder unter Druck gerieten. Die abstiegsbedrohten Sauerländer gewannen nach rund einem Monat Corona-Spielpause schließlich 2:1 (1:1, 1:0, 0:0). So feierte deren neuer Cheftrainer Kurt Kleinendorst einen gelungenen Einstand.
Als Luke Adam die Gäste in der 10. Minute mit seinem Treffer in Führung schoss, konnten die Panther noch vor der ersten Drittelpause, nämlich in Minute 13, ausgleichen. Torschütze war – endlich mal – Jesse Graham, der sich bis dato vor allem durch das Vorbereiten von Toren ausgezeichnet hatte.
Den zweiten Iserlohner Treffer im zweiten Drittel durch Hubert Labrie konnte das Team von Coach Mark Pederson in den verbleibenden 23 Spielminuten nicht mehr ausgleichen. Zu viele Chancen wurden vergeben in diesem weitgehend fairen Spiel mit jeweils nur vier Strafminuten.
Das Zuschauer-Comeback ist also misslungen, vielleicht klappt es, was das Ergebnis angeht, ja am (heutigen) Sonntag ab 17 Uhr besser, wenn die Nürnberg Eistigers nach Augsburg kommen. Die Panther benötigen noch Punkte, wollen sie nicht mehr in den Abstiegsstrudel gelangen, wobei es nach wie vor fraglich ist, ob und wie diese verkorkste Saison fertig gespielt und letztendlich gewertet wird. Da drängt es sich auf, die Liga zur nächsten Spielzeit unverändert neu zu starten.