Die Roten Teufel des EC Bad Nauheim sorgten mit ihrem vierten Sieg gegen die Huskies aus Kassel am Ostermontag für ein Auferstehungsfest der besonderen Art. Nachdem die Towerstars aus Ravensburg bereits den Pinguinen aus Krefeld die Flügel gestutzt hatten, sorgte ein fulminanter 8:2 Sieg der Nauheimer für ein Osterwunder zwischen Wertach und Lech. Unsere Augsburger Panther bleiben dadurch weiter in Liga Eins. Darüber freuten sich nicht nur Fans und Verantwortliche der Panther, auch Ligakonkurrenten und sogar Fans der Derbygegner München und Ingolstadt waren glücklich, dass die Augsburger als Gründungsmitglied der DEL weiter erhalten bleiben.


„Der AEV gehört in die erste Liga“, sagt zum Beispiel Christian Tetzner, Gründer der Hedosfreunde Schwabing, des größten Fanclubs des EHC München. „Es wäre einfach schade gewesen um die Mutter aller Derbies.“ Einen Hass zwischen Fans der beiden bayerischen Vereine gibt es von seiner Seite aus nicht, Ausschreitungen vor, während und nach diesen Derbies sieht Tetzner kritisch. „Eine verbale Rivalität existiert für mich nur während dem Spiel. Wichtig ist, dass man sich danach wieder vertragen kann, da fehlt mir auch bei unseren Fans manchmal etwas der Respekt.“ Zwar gingen die Münchener in den vergangenen Spielzeiten gegen Augsburg zumeist als Sieger vom Eis und stehen aktuell auch im Finale um die deutsche Meisterschaft, einen Serienmeister wie im Fußball wünscht sich der in Augsburg bei SRS-Stahl GmbH Angestellte nicht in der DEL.


Bereits seit vielen Jahren ist er mit AJ REPORTER-Mediaberater sowie langjährigem Pantherfan Alexander Hagl befreundet. „Das macht den Sport doch aus, dass über diese Rivalitäten hinaus Freundschaften entstehen können, das liebe ich einfach am Eishockey“, sind sich die beiden Fans einig.
Ebenfalls seit einigen Jahren mit Alexander Hagl befreundet ist auch der Ingolstadt-Fan Markus Mach, der seine Sympathie für den Rivalen aus Augsburg noch während der Saison auf eindrucksvolle Art und Weise zur Schau stellte. Extra für das Derby bastelte sich Mach ein Eishockey-Trikot aus Panther und ERC-Material (siehe Bild).

Klar, dass auch er sich über den Ligaverbleib der Augsburger Panther freut: „Ohne die Panther hätte die erste Liga einen wirklich tollen Verein mit Mega-Fans verloren und auch für den ERC wären diese supertollen Derbies verloren gegangen. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Derby in Augsburg und hoffe, dass die neue Saison erfolgreicher für den AEV wird“, sagte er dem REPORTER.
Ähnlich sehen es übrigens auch die Nürnberg Ice Tigers, die den Panther in den sozialen Netzwerken ihre Glückwünsche überbrachten: „Es gibt Dinge, die dürfen sich nie ändern, und das werden sie auch zumindest für ein Jahr nicht. Glückwunsch an Bad Nauheim und Ravensburg zum Finaleinzug in der DEL2 und damit herzlichen Glückwunsch an die Augsburger Panther zum Klassenerhalt in der DEL”, schrieb der Verein auf Twitter.

Für die Augsburger Panther bietet sich in der neuen Saison damit nun die Chance, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Anders als zunächst angekündigt wird dafür allerdings kein neuer Sportdirektor bzw. Trainer zu den Verantwortlichen dazustoßen. Christof Kreutzer wird damit seine Doppel-Position als Sportlicher Leiter und Trainer behalten. Dafür kommt mit Juha Nokelainen ein neuer Assistant & Development Coach zum Trainerteam dazu. Der 47-jährige Finne war zuletzt im Nachwuchs des ESV Kaufbeuren tätig.
Auch die ersten personellen Entscheidungen sind nach dem Klassenerhalt bereits gefallen. So gaben die Panther bekannt, sowohl mit dem 19-jährigen Stürmer Christian Hanke zu verlängern, aber auch Samuel Soramies (24) bleibt den Augsburgern für eine weitere Saison erhalten. Der variabel einsetzbare Angreifer schoss in der vergangenen Saison sechs Tore und bereitete sechs weitere vor. Anstelle eines Karriereendes wird allem Anschein nach auch Torhüter-Veteran Dennis Endras (37) noch eine weitere Saison das Tor der Panther hüten, nachdem er vor der vergangenen Spielzeit von den Adler Mannheim ins die Fuggerstadt zurückgekehrt war.

Das Trainerteam der Augsburger Panther v. li.: Simon Sengele, Christof Kreutzer und Juha Nokelainen.

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