Der FCA wirkt – trotz Sieg gegen Bremen – sowohl sportlich als auch in der Außenwahrnehmung etwas angeschlagen. Dies zu ändern, ist das Ziel des neuen Präsidenten Markus – vielen besser bekannt als Max – Krapf. Dabei will er vor allem die Mitglieder mehr miteinbeziehen.

Im Fußballgeschäft vergleichsweise lange vier Monate hat es gedauert, bis der FC Augsburg einen neuen Präsidenten präsentieren konnte. In Ruhe Gedanken machen konnte sich Markus Krapf und mit der Familie diskutieren, bis dieser Tage die Entscheidung fiel, das Amt anzunehmen. Danach ging alles ganz schnell – es gibt viel zu tun für den neuen Vorstandsvorsitzenden des Vereins.

„Ich habe ganz viele Termine zu Gesprächen in den kommenden Tagen“, erzählt Markus Krapf der neuen SonntagsPresse. Allgemein gehe es „im ersten Schritt darum, mir einen Überblick zu verschaffen, was in den letzten Jahren im e.V., aber auch in der KGaA konkret gelaufen ist.“
Ein kleiner Blick zurück also. „Dann richtet sich der Blick nach vorn und dazu ist es wichtig, als Präsident in Augsburg präsent zu sein. Nur so erfährt man aus erster Hand, wie die Leute ticken und was die Stadt von ihrem Club erwartet“, so Krapf weiter. Als gebürtiger Augsburger, Eigentümer der 11er-Fußball-Kultur-Kneipe und Vizechefredakteur des Monatsmagazins Neue Szene ist der 50-Jährige fest verwurzelt in der Fuggerstadt. Als langjähriger FCA-Fan und ehemaliger Geschäftsführer von 2002 bis 2006 unter Walther Seinsch steht Krapf für Stallgeruch, Nähe zu den Fans und den Mitgliedern.
Deshalb war auch praktisch die erste Amtshandlung das Organisieren eines Abends für die Mitglieder. „Das ist mir sehr wichtig, weil ich den Mitgliedern klar signalisieren will, dass es für mich als ihrem obersten Vertreter in erster Linie um sie geht.“ Stattfinden wird dieser am Dienstagabend (13. September) um 18.30 Uhr im LEW Business Club der WWK-Arena. Interessierte Mitglieder können sich über den Online-Ticketshop des FC Augsburg anmelden.

Markus Krapf: „Wir glauben an Enno Maaßen und seine Mannschaft“

Neben dem Gespräch mit den Mitgliedern stehen ebenfalls erste übergeordnete Ziele bereits fest. „Es sollen transparente, offene und ehrliche Entscheidungen getroffen werden, bei denen sich die Mitglieder mit einbezogen fühlen. Keiner darf das Gefühl haben, der Club hätte etwas zu verbergen“, will Krapf die Kommunikation des Vereins neu gestalten.
Erstes Beispiel: Angesprochen auf Gerüchte um eine vorzeitige Trainerentlassung, dementiert Krapf direkt und entschieden: „Das ist völliger Schwachsinn, wir glauben an Enno Maaßen und seine Mannschaft.“ Dies bekräftigte er auch im ersten Gespräch mit der Mannschaft, bei der er sich kurz vor Bekanntwerden seiner Ernennung vorstellte. Zu sehr einmischen in das vor allem sportliche Tagesgeschäft will sich Krapf allerdings nicht. „Das operative Geschäft machen andere, aber mir obliegt es, Strömungen und die grundlegenden Dinge zu erkennen, um im Bedarfsfall auch entgegenwirken zu können“, erklärt er.
Anders als seine Vorgänger Walther Seinsch und Klaus Hofmann, ist Krapf selbst kein finanzstarker Investor, dennoch liegen nun sämtliche Führungskompetenzen in seiner Hand – auch Stefan Reuter und Michael Ströll, die beiden Geschäftsführer, sind ihm unterstellt. Um den FCA zu leiten ist aber nicht nur die Vertretung der Mitglieder nötig, auch die Investoren der KGaA wollen ihre Interessen vertreten wissen. Eine Herausforderung, der sich Krapf selbstbewusst stellt: „Wir haben mehr als 21.000 Mitglieder, als Präsident werde ich ihre Interessen vertreten, ohne zu vergessen, dass es ohne die Sponsoren und die Investoren nicht möglich ist, erfolgreich zu sein. Der Präsident muss als Bindeglied fungieren und genau das werde ich tun.“

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