Man könnte laufen. Man könnte mit dem Rad kommen. Man könnte öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Derartige Tipps, um praktisch in die Augsburger Innenstadt zu kommen, erteilt die Stadt unermüdlich, erteilen auch manche unserer Umfrageteilnehmer. Im Internet haben wir gefragt, wie die Park-Situation für Autos in der Maximilianstraße eingeschätzt wird. Rund drei Viertel halten aber nichts von derartigen Ratschlägen.
Frauen, die nachts nicht auf „Öffis“ warten (und diese nutzen) möchten? Mickhauser, denen der Radweg, Friedberger, denen der Fußweg zu weit ist? Wir wissen es nicht, erhalten aber die Botschaft: „Wir wollen mit dem Auto in die City fahren – oder wir fahren eben woanders hin.“ Vor allem die Situation in der Maximilianstraße sorgt für Verdruss, würden dort doch zu viele Stellplätze anderweitig vertan. Überzählige Behinderten- und Taxi-Stellplätze (zeitweise) werden ausgemacht, dazu unnötige Stellflächen für Elektroroller und Fahrräder (die auf dem Gehweg Platz hätten), dazu Gastronomie-Flächen auf Parkplätzen, Pflanzkübel und Sitzbänke. 550 Auto-Parkplätze in der City „einzukassieren“ sei Ideologie, entbehre einer sachlichen Grundlage. Ordnungsreferent Frank Pintsch hatte dazu unlängst auf eine Anfrage unserer Redaktion mitgeteilt: „Die angesprochenen 550 Stellplätze beziehen sich auf den Radvertrag. Der Radvertrag wurde zwischen dem Aktionsbündnis ‚Fahrradstadt jetzt‘ und der Stadt Augsburg geschlossen, da die Stadt die Ziele des Bürgerbegehrens nachdrücklich unterstützt, nachdem sich der Stadtrat bereits 2012 einstimmig für Augsburg als Fahrradstadt ausgesprochen hat.“
Zwei Zuschriften aus der Stadtpolitik erreichten uns zu unserer Umfrage, die eine von SPD-Fraktionsvorsitzendem Florian Freund: „Nach dem gescheiterten Verkehrsversuch bräuchten wir eine mutige Stadtregierung mit einem klaren Fahrplan. Eine Reduzierung des Autoverkehrs macht dann Sinn, wenn wir auch wissen, wie wir die freiwerdenden Flächen nutzen. Ein paar Pflanztröge, Bänke und E-Roller-Stellplätze bringen den Läden ja keine Kunden und der Gastronomie keine Gäste. Wie es geht, könnten wir uns an erfolgreichen Beispielen in anderen Städten abschauen. Dafür bräuchte es auch Geld, das schwarz-grün aber lieber für eine Spielerei in der Fuggerstraße ausgibt.“
Stadtrat Peter Hummel (Ex-Freie-Wähler, jetzt fraktionslos) meldete sich mit einem Vorschlag: „Ich meine mit meinem Plädoyer für „Geschäftsparkplätze“, dass die verbleibenden Parkplätze für den dortigen Handel gedacht sein müssen, also nicht dauerhaft von Leuten zugeparkt werden, die auch eines der Parkhäuser nutzen können. Das funktioniert zum Beispiel über eine zeitliche Begrenzung der Parkzeit auf 30, 45 oder 60 Minuten und eine Beschilderung „Kundenparkplätze“.
Umfrageteilnehmer wünschen mehr Parkplätze, komplettes Autoverbot – und vieles dazwischen
Das Thema Autos in der Maximilianstraße bewegt die Augsbürger und die Besucher der Stadt. An unserer Online-Umfrage beteiligten sich gut 200 Personen. Sie äußerten mehrheitlich Kritik an den derzeitigen Zuständen, es gab aber auch Verständnis für die Maßnahmen der schwarz-grünen Stadtregierung. Gefragt haben wir auch nach Wünschen, die die Bürger für die Situation in der City haben. Genannt wurden vielfach „mehr Parkplätze“ ebenso wie „ein komplettes Auto-Verbot.“ Immer wieder gewünscht (ein Zitat für viele): „Leben. Mehr Live Musik, kleinere Events. Augsburg muss mal zeigen, dass es nicht tot und altmodisch ist.“ Besten Dank für die vielen, vielen Zuschriften.
Ich parke regelmäßig in der Maximilianstraße
Es gibt gefühlt unverhältnismäßig viele Parkplätze, die für Taxis, Behinderte, Sitzmöglichkeiten und Pflanzenkästen verloren gehen
Ich bin mit der Parkplatz-Situation in der Maximilianstraße unzufrieden
Die Zahl der Stellplätze für Fahrräder und E-Scooter sind überdimensioniert
Die Suche nach Parkplätzen in der Maximilianstraße führt zu weniger häufigen Besuchen in der Innenstadt
Würde es – wie früher – mehr Autostellpätze geben, würde ich öfter in die City zum Einkaufen fahren
Die Suche nach Parkplätzen bringt mich dazu weniger in die Innenstadt zu fahren
Die Maßnahmen der Stadtregierung in der Maximilianstraße sind autofeindlich
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