Start Stadt & Region Fünf Gründe, warum Markus Söder so oft in Augsburg ist

Fünf Gründe, warum Markus Söder so oft in Augsburg ist

Markus Söder beim Besuch auf dem Augsburger Plärrer im April 2022

Was hat Markus Söder nur mit Augsburg vor? Bayerns Ministerpräsident kommt am Freitag (8. Juli) schon zum siebten Mal in diesem Jahr in unsere schwäbische Metropole. Diesmal feiert er den 50. Geburtstag der Hochschule Augsburg.

Sechs Besuche in einem Halbjahr – das ist rekordverdächtig für einen bayerischen Premier. Selbst Vorgänger Horst Seehofer, der ein sehr enges Verhältnis zum damaligen Oberbürgermeister Kurt Gribl hatte und ihn zum CSU-Parteivize machte, war innerhalb eines halben Jahres nicht so häufig in der Fuggerstadt.

Was steckt also hinter der großen Aufmerksamkeit Söders für Augsburg? Das sind die fünf Gründe:

Unternehmenskrisen: Augsburger gilt als Werkbank Bayerns. Produktionsunternehmen haben in den aktuellen Krisen zwischen Corona und dem Krieg in der Ukraine Probleme. Im Februar besuchte Söder daher Premium Aerotec. Die Sicherung von 2.800 Arbeitsplätzen durch die Konzernentscheidung, das Unternehmen nicht wie befürchtet zu zerschlagen, war Söder so wichtig, dass er das Werk in Haunstetten im Februar besuchte.

Rückkehr der Lebensfreude: Nach dem dunklen Corona-Winter entschied die Staatsregierung, ab dem Frühjahr wieder Volksfeste zu erlauben. Der Augsburger Plärrer ist eines der größten Frühjahrsfeste. Daher kam Markus Söder zum Plärrerstart im April in die Stadt, gab auch dem Augsburg Journal ein Interview. Dass ihm Oberbürgermeisterin Eva Weber beim Fassanstich den Krug in tausend Stücke zerschlug, das konnte der nicht ahnen.

Die CSU-Oberbürgermeisterin: In Bayerns Großstädten sind die CSU-Oberbürgermeister rar. In Nürnberg regiert Marcus König, in Augsburg ist die christsoziale Eva Weber die starke Frau. Damit die CSU die Macht in beiden Metropolen behalten kann, schaut Söder in seiner Heimat Nürnberg und in Augsburg häufiger vorbei. Im Mai lobte Söder OB Weber beim CSU-Frühlingsempfang über den grünen Klee.

Fuggersches Rampenlicht: Zur Eröffnung des Fuggerpavillons kam EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Augsburg. Diese mediale Aufmerksamkeit lässt sich ein Markus Söder nicht entgehen. Der Ministerpräsident kam im Juni natürlich auch wieder, stand auf den Fotos an der Seite von der EU-Präsidentin. Und das Söder die Sozialpolitik seiner CSU stärken möchte, passt ein Projekt wie Fuggerei „Next 500“ perfekt ins Bild.

Landtagswahlkampf: Ende September 2023 sind die nächsten Landtagswahlen in Bayern. Wie immer geht es der CSU um den Machterhalt. Bei der letzten Wahl schwächelten die Christsozialen, mussten mit den Freien Wählern in eine Koalition. Daher muss Söder so oft wie möglich im gesamten Freistaat auf sich aufmerksam machen. Termine wie 50 Jahre Hochschule Augsburg, der Bürgerdialog, bei dem er Anfang Juni den Lokalsender Augsburg.TV besuchte, oder die Teilnahme an einer Startup-Veranstaltung bei der IHK Anfang Juli kommen da gerade recht. Und weil es so schön ist, bringt der Ministerpräsident zum Hochschul-Jubiläum am Freitag gleich seinen Wissenschaftsminister Markus Blume mit.

Was hat Söder also mit Augsburg vor? Er hat eine Sympathie für seine Parteifreundin Eva Weber und die Arbeitsplätze in der Fuggerstadt. Klar. Aber vor allem sucht er die Scheinwerfer der Medien. Er erhöht seine Präsenz auch in anderen bayerischen Städten.

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