Zum 30. Todestag von Roy Black tauchen private Fotos eines Freundes von einem Fest in den Stauden auf. So war der Augsburger Schlagerstar jenseits von Glamour und Medien-Rummel.

Von Carsten Kremser

Sehr selten bekamen die Freunde und Wegbegleiter von Roy Black mit, was er denkt, was er fühlt und wie gnadenlos es oft hinter den Kulissen der Showbranche zugeht. Wie er mit Alkohol seine privaten Krisen zu bekämpfen versucht und was die Gründe sind, dass ihn, den leidenschaftlichen Rock-Sänger, die unfreiwillige Karriere eines „Schnulzensängers“, wie er es selbst bezeichnete, schließlich doch noch „faszinierte“.

Gerhard Höllerich in Feierlaune mit Freunden und Bier vom Fass.

Als Roy Black war der Augsburger Gerhard Höllerich ganz oben. Ein „Märchenprinz“, jahrelang gefeiert von einem Millionen- Publikum aus Schlagerfans und Kinobesuchern. Nahezu über Nacht der Absturz, ein nicht mehr für möglich gehaltenes Comeback als TV- Star und – als alles wieder im Lot zu sein schien – der tragische Tod in der Fischerhütte. An seinem Todestag am 9. Oktober pilgerten wieder einige hundert Fans an sein Grab auf dem Friedhof in Straßberg.

Gerhard Höllerich mochte Menschen – besonders Frauen.

 

Damals noch Freundin, später Ehefrau. Auch Silke Vogt hatte viel Spaß bei der Schlachtpartie in Gennach

Im Kongress am Park präsentierte Schlagersänger Kay Dörfel vor über 300 Fans aus Augsburg und der ganzen Republik die „Legende Roy Black“ mit vielen seiner schönsten Hits und Zeitzeugen-Interviews von Canons-Bandleader Günter Ortmann und AUGSBURG JOURNAL-Herausgeber Walter Kurt Schilffarth. Stefanie Schoene schrieb in der AZ: „Trotz aller Zutaten für ein Glamour-Glitter-Gala-Spektakel war „Die Legende Roy Black keine kitschige, sondern eher eine nachdenkliche Show. Kay Dörfel bewies ein gutes Gespür für die Komplexität und die lokalgeschichtliche Bedeutung dieses Augsburger Gymnasiasten, der, befeuert, durch eine milliardenschwere Unterhaltungsindustrie von Charts zu Charts raste, dem Druck zuletzt nicht mehr standhalten konnte“.

Am Morgen nach dem Fest in Gennach: Würstelgrillen mit Bruder Walter Höllerich.

Zur Erinnerung an Gerd Höllerich gestattete ein enger Wegbegleiter dem AUGSBURG JOURNAL einen Blick ins private Fotoalbum. Schnappschüsse von einem Schlachtfest 1968 im Stauden-Dorf Gennach, als die Hälfte der Ortseinwohner zum Essen eingeladen waren und der Gastgeber und seine Gäste den Abend in vollen Zügen gefeiert haben.

Und zwischendurch rauchte Roy Black gerne eine Zigarette.

Augsburg Journal: Wie der Augsburger “Blacky” zur Schlagerlegende Roy Black wurde

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