„Halloween ist doch erst nächsten Monat“, wird sich so mancher FCA‑Fan am vergangenen Samstagnachmittag gedacht haben, als sein Club zu Hause 1:4 gegen den FSV Mainz 05 unterging. Denn der Auftritt von Sandro Wagners Mannschaft war beim Zusehen vor allem eines: gruselig. Am Samstag steht das Auswärtsspiel bei Schlusslicht Heidenheim auf dem Plan. Steht dann mit Samuel Essende zum ersten Mal ein Stürmer in der Startelf?
Keine Intensität, geringe Laufleistung, schwache Zweikampfquote, dazu selbst in Überzahl kaum Ideen, wie man ein Tor erzielen möchte, außer mal mehr, mal weniger zielgerichtet in den Strafraum zu flanken. Selbst vier Wechsel zur Halbzeit halfen nur bedingt, stattdessen kassierte man trotz Überzahl zwei weitere Gegentore. Das erste Saisontor von Essende beschönigte zwar das Resultat, vermochte es aber nicht, am desolaten Gesamteindruck etwas zu ändern. Robin Fellhauer brachte es nach Spielschluss auf den Punkt: „Heute waren wir nicht gut gegen den Ball, mit nur 40 Prozent gewonnenen Zweikämpfen in der ersten Halbzeit. Wir haben dann auch die Überzahl zu unsauber ausgespielt, den Gegner mit einfachen Ballverlusten zum Kontern eingeladen. Solche Kleinigkeiten entscheiden Spiele – manchmal muss man den Ball einfach klären, statt klein-klein zu lösen.“ Dem pflichtete Torhüter Finn Dahmen, der einem an diesem Nachmittag nur leidtun konnte, bei: „Wir haben heute eindeutig zu viele Fehler gemacht und Mainz quasi zum Toreschießen eingeladen. Bitter, dass sie mit den ersten beiden Schüssen direkt treffen.“
In Heidenheim müssen die Basics stimmen
Was gegen Heidenheim besser werden muss, ist klar: Erst einmal müssen die „Basissachen“ stimmen, erklärte Trainer Sandro Wagner bei der Pressekonferenz im Anschluss an die dritte Niederlage in Folge. „Das ist für mich das größte Learning, dass wir uns nicht ergötzen über Ballbesitz und gewissen Strukturen“, so Wagner weiter. Das bedeute aber nicht, dass sich an der Herangehensweise in den kommenden Wochen unbedingt viel ändern werde. Denn es gebe zwar Baustellen, aber insgesamt sehe er „keine komplexen Probleme, die wir haben“. Trotzdem ist klar, wie Fellhauer ergänzte: „Gegen Heidenheim müssen wir ein anderes Gesicht zeigen und gewinnen.“
Wie das mit dem Sieg gegen Heidenheim gelingen soll, wird sich zeigen. Eine nicht unwahrscheinliche Option ist aber, in der Startelf zum ersten Mal in der Bundesligasaison auf einen Stürmer zu setzen. Der wahrscheinlichste Kandidat hierfür ist Samuel Essende, der gegen Mainz zur Halbzeit eingewechselt wurde, zwei gute Chancen hatte und daraus einen Treffer erzielte. Damit hat der Kongolese, der die ersten drei Partien noch aufgrund seiner Rotsperre aus der Vorsaison verpasste, bereits öfter getroffen als Stürmerkonkurrent Phillip Tietz. Zählt man die Pokalpartie dazu, bei der Essende den 2:0-Endstand besorgte, steht der 27-Jährige sogar an der Spitze der Torschützenliste des FCA in dieser Saison – mit insgesamt 72 Spielminuten.
Dass allein Essendes Präsenz dem FCA zum Sieg gegen Heidenheim verhelfen wird, ist aber unwahrscheinlich. Vielmehr gilt es, der traditionell sehr auf Intensität und Kampf ausgelegten Mannschaft von Trainer Frank Schmidt in diesen Tugenden auf Augenhöhe zu begegnen. Ansonsten droht der Absturz ans Tabellenende und die Gruselfahrt nähme weit vor dem 31. Oktober weiter Fahrt auf.
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