Krimi-Autorin Gudrun Grägel über Urlaub-Inspirationen, Schreib-Stress und ihren neuesten Krimi
Man stelle sich einen gemütlichen Platz am Sekretär im Wohnzimmer vor, direkt neben der Terrassentür. Im Sommer steht sie offen und es weht durchgehend eine kühle Brise durch den Raum. Dies ist der Ort, an dem die Autorin Gudrun Grägel richtig abschalten kann. Hier entstand auch der vierte Teil ihrer italienischen Krimireihe “Bardolino Criminale“. Wie viel Stress, Freude und Zeit hinter solch einem Buch steckt, erzählt sie dem AUGSBURG JOURNAL bei einem Gespräch in der Chocolaterie Müller in Königsbrunn, ihrer Heimatstadt.
Die Liebe zu Italien teilt Grägel vermutlich mit vielen Deutschen. „Der Gardasee ist ja schon fast wie das deutsche Wohnzimmer“, so die Autorin lachend. Dolce Vita, Ravioli und italienischer Wein. Die Vorfreude auf die Sommerzeit und vor allem auf den Urlaub steigt bei vielen. Einen kleinen Vorgeschmack darauf finden die Leser in dem Krimi. Grägel lässt Gardasee-Herzen höher schlagen. Die 58-jährige Apothekerin schickt die Protagonistin Doro Ritter zu einem Undercover-Einsatz in die wunderschöne italienische Gemeinde Bardolino, um dort als Hobby-Detektivin zu ermitteln. Damit sie mit ihrer Urlaubslektüre mithilfe vieler genau nachgeforschter Details den Leser quasi gleich geistlich nach Italien schicken kann, opfert die gebürtige Augsburgerin auch gerne einmal den eigenen Urlaub für Recherchearbeiten. „Wir sind eigentlich jedes Jahr mindestens einmal in Italien, mittlerweile gehen da gerne mal ganz Tage nur für Recherche für das nächste Buch drauf“, so die Autorin. Dabei erinnert sie sich an eine Situation bei einem Wein-Tasting, bei welchem sie genau nachprüfte, ob sie von ihrem Standort aus auch sicher den Gardasee sehen kann, wie in ihrem Buch beschrieben. Nein, klappt so nicht, also noch mal ändern hieß es. „Eines meiner Bücher spielte unter anderem in einem kleinen Restaurant, welches von einem echten Lokal inspiriert wurde. Die Wirtin ließ uns sogar einmal durch die Küche schauen und lud uns anschließend noch zum Ravioli-Essen und Wein ein“, erzählt Grägel. „Das war ein wirklich schönes Erlebnis“.