Wie vielfältig das Thema Wasser ist, zeigen noch bis 1. März sechs Künstler in der Ecke-Galerie in Augsburg. Die Ausstellung kuratierte Monika Maria Schultes, unterstützt von der „Ecke“-Vorsitzenden Jana Schwindel und Oliver Kautz (Arno-Buchegger-Stiftung). Schultes ist Bildende Künstlerin und Künstlerischer Beirat der Ecke-Künstler-Vereinigung. Und hat wie alle ausgewählten Künstler einen besonderen Bezug zum (kühlen) Nass: „Ich bin am Wasser groß geworden. Meine Familie hatte das Fischereirecht an der Singold, ich habe auch einen Fischereischein. Darum bin ich mit Fischen und Wasser von klein auf vertraut.“ Als junge Frau war sie mit einem Stipendium in den USA, porträtierte dort Schwimmer und Außenstehende am Pool. Seitdem beschäftigt sie das Thema, „weil Wasser sowas Vielschichtiges ist. Die Spiegelung, Oberfläche, es hat alle Farben, die man sich vorstellen kann“, schwärmt Schultes.
„Wasser“ in der „Ecke-Galerie“ in Augsburg: Vom gestrandeten Auto bis zu meditativen Wasseroberflächen
Von ihrer Heimatstadt Augsburg hat sie keine „Wasser-Arbeiten“ angefertigt. Dafür beeindrucke sie Freunde, die aus München zu Besuch kommen, mit Augsburgs Perlen der Kunstgeschichte. In ihrer ersten Ausstellung als Kuratorin, sagt Schultes, wollte sie „verschiedene Arten des Denkens, was kann Wasser sein, zusammenbringen“. Das sieht in den 33 Exponaten ganz unterschiedlich aus: Waltraud Funk dokumentierte etwa das Verschwinden ihres Hausgletschers, des Schwarzmilzferners, in einer Videoarbeit. Bernd Zimmer hält Wasser in riesigen Holzschnitten fest, die er zum Teil mit einer Kettensäge bearbeitet.

Skitalent Ernst Heckelmann lebt heute direkt am Lech in seinem Elternhaus, lässt in „stranded“ ein Auto im Wasser stehen. Die Ravensburgerin Barbara Ehrmann taucht Apnoe und filmt sich und pflanzenartige Kunstobjekte unter Wasser. Münchnerin Frauke Sohn beschäftigt sich in ihren Ölbildern mit der Oberfläche des Wassers. „Es hat etwas Meditatives“, findet Schultes. Und der Augsburger Fotograf Sebastian Bühler zeigt mit „Toxic Aesthetics“ auf den ersten Blick wunderschöne Drohnenaufnahmen – die sich etwa als Braunkohleablagerungen entpuppen.