Geht das Pokalmärchen aus Sicht des FC Augsburg weiter oder findet es im Schwabenderby ein jähes Ende? Diese Frage galt es im ersten Viertelfinale des DFB Pokal für Jess Thorup und seine Mannschaft zu beantworten. Nach zuletzt vier ungeschlagenen Spielen in der Liga (3 Siege), spielte der FCA ausgerechnet gegen den VfB Stuttgart, also die Mannschaft gegen die es zum Jahresbeginn die letzte Niederlage gab.
Im Vergleich zum 1:1 bei St. Pauli am Wochenende nahm Thorup drei Änderungen an seiner Startelf vor, brachte Nediljko Labrovic im Tor für Finn Dahmen sowie Keven Schlotterbeck anstelle von Noahkai Banks in der Abwehr und Phillip Tietz statt Pokaltoptorschütze Samuel Essende im Sturm.
FC Augsburg attackiert früh, aber belohnt sich nicht
Den unbedingten Willen weiterzukommen, spürte man beim FC Augsburg vom Anpfiff weg. Sofort rannten die in grün gekleideten Augsburger an und setzten die leicht favorisierten Schwaben unter Druck, was zu einigen hohen Ballgewinnen führte. Der verletzungsgebeutelte VfB hingegen wirkte fahrig und sichtlich überrascht vom hohen Augsburger Pressing in den ersten 15 Minuten. Das erste Mal ansatzweise gefährlich wurden die Augsburger dank einer starken Einzelaktion von Alexis Claude-Maurice, der sich im Zentrum stark durchsetzte und dann auf Dimitrios Giannoulis durchsteckte, doch seinen Pass fing Jacob Bruun Larsen gerade noch ab. Die Gastgeber erzeugten den ersten kleinen Hauch von Gefahr in der 24. Minute durch Chris Führich, dessen Hereingabe aber von Chrislain Matsima zur Ecke geklärt wurde. Das stellte aber so etwas wie die Initialzündung für die Hausherren dar, die nun munterer und gefälliger spielten und sich in der 30. Minute die Führung erarbeiteten. Und wie schon in der Liga ging das Tor auf das Konto von Deniz Undav, wenn auch unter tatkräftiger Mithilfe von Frank Onyeka. Dieser verpasste es gegen Undav zu klären, wodurch der Ball wieder zum Angreifer gelangte und zu Ermedin Demirovic sprang. Der Ex-Augsburger spielte zurück auf seinen Sturmpartner, der aus 14 Metern ins kurze Eck abschloss. Labrovic war bereits in die andere Ecke unterwegs.
Mit der Führung im Rücken agierten die Stuttgarter nun deutlich gefälliger und zogen erstmals ihr gefürchtetes Kombinationsspiel auf. Die Augsburger schafften es aber bis zur Pause weiter standzuhalten und den knappen Rückstand mit in die Kabine zu nehmen.
2. Halbzeit: VfB souverän, FCA harmlos
Zu Beginn der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer das aus der ersten Halbzeit gewohnte Bild, eine Mannschaft presste, die andere tat sich schwer, sich daraus zu befreien – nur dass dieses Mal die Stuttgarter den Gästen das Leben schwer machten. Diesen merkte man zwar an, dass sie sich einiges vorgenommen hatten, allein an der Umsetzung mangelte es. Deshalb stellte Thorup in der 58. Minute um, brachte Samuel Essende für Schlotterbeck sowie Mert Kömür für Rexhbecaj. Das bedeutete eine Rückkehr zur Viererkette und eine Doppelspitze aus Tietz und Essende. Da dies in der Folge noch nicht die gewünschte Durchschlagskraft brachte, wechselte Thorup auch noch Arne Maier für Onyeka ein. Der VfB behielt dennoch weiter die Kontrolle und erlaubte dem FCA mal gefährlich vors Tor zu kommen. Die beste Chance im zweiten Durchgang kam wie schon gegen St. Pauli durch Mert Kömür, der sich aus der Distanz einfach mal ein Herz fasste und Alexander Nübel mit einem satten Schuss in Bedrängnis brachte. In der Schlussphase probierten die Augsburger zwar noch mal alles, fanden gegen die gut sortierte Stuttgarter Defensive aber kaum ein Durchkommen und verlor so verdientermaßen mit 1:0.
Damit verpasste es der FC Augsburg zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte ins DFB-Pokal-Halbfinale einzuziehen, kann auf die Leistung aber am Wochenende aufbauen. Am Samstag steht bereits das dritte Auswärtsspiel in Folge beim FSV Mainz 05 auf dem Plan. Anpfiff 15:30 Uhr.
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