Jahrzehnte lang hat der ehemalige Augsburger Feuerwehr-Chef Frank Habermaier für die Erfüllung seines Traumes gekämpft und mit der Realisierung der Feuerwehrerlebniswelt wurde dieser schließlich wahr. Nun kann er zufrieden auf das erste erfolgreiche Jahr seines „Babys“ zurückschauen. Doch der REPORTER hat den passionierten Brandschützer gebeten, den Blick nach vorne zu richten und uns 10 Gründe zu verraten, warum Besucher der Feuerwehrerlebniswelt 2023 einen Besuch abstatten sollten:

  1. Die neue Atemschutz-Übungsstrecke
    Noch flattern rot-weiße Absperrbänder an der Atemschutz-Übungsstrecke für Kinder, aber bald kann sie erkundet werden.
  2. Sie hat einen holprigen Start überstanden
    Nach jahrelanger Suche nach der richtigen Halle musste die Eröffnung wegen der Coronaregeln von Oktober 2020 auf Ende Mai 2021 verschoben werden. „Das hängt uns noch ein bisschen nach, weil die Einnahmen fehlen, aber die Ausgaben da waren“, sagt Habermaier. Nach halber Öffnung und Kurzarbeit im Dezember hätte die bis ins Frühjahr 2022 geltende 2G+-Regelung dazu geführt, dass nur wenige Besucher in den Martinipark kamen.
  3. Mehr als 40.000 Besucher 2022
    Mit den Osterferien habe der Besucherstrom dann wieder angezogen. Für Habermaier sind 40.700 Besucher zum Ende des Jahres zwar „zu wenig. Aber unter den Voraussetzungen muss man 40.000 erstmal erreichen“, sagt er im Gespräch mit dem REPORTER. „Wir sind ja immer noch damit beschäftigt, bekannt zu werden.“ 60.000 Besucher sei das Ziel für 2023.
  4. Sie begeistert nicht nur Augsburger
    Die Besucher kommen ungefähr zur Hälfte aus Augsburg und dem Umland, die andere Hälfte fährt aus Dachau, München, Neu-Ulm oder noch weiter entfernten Orten her. Wie ein Tagesausflügler aus Frankfurt am Main und Gäste aus Österreich und der Schweiz.
  5. Angebote für kleine Feuerwehrfans
    Die meisten Gäste seien Familien: „Für Kinder zwischen drei und zehn Jahren sind die Feuerwehr, Polizei und Blaulicht das absolute Highlight.“ Die kleinen Besucher können in der Feuerwehrerlebniswelt auch ihren Geburtstag feiern: Unter der „Happy Birthday!“-Girlande wird im Bistro ein Tisch mit einer Geburtstagstorte gedeckt, zudem gibt es eine spezielle Kinderführung. Die Feuerwehrfrauen und -männer von morgen führt das Erdmännchen Börni, das neue Maskottchen, in der Kinder- und Familien-Rallye zu den einzelnen Stationen.
  6. Alle können sich dort weiterbilden
    2022 habe es 56 Seminare zur Brandschutzunterweisung gegeben, sagt Habermaier. „Es läuft gut an.“
  7. Mit QR-Codes wird die Ausstellung noch interaktiver
    An einer blauen Wand, an der verschiedene Schläuche und Geräte hängen, kleben bereits einige Sticker mit QR-Codes. Diese verlinken auf YouTube-Videos, welche die Geräte erklären oder im Einsatz bei echten Feuerwehrübungen zeigen.
  8. Der zweite Leitstellensimulator
    Er stand bis vor Kurzem in der Integrierten Leitstelle Traunstein und verstärkt den bei Besuchern beliebten ersten Leitstellensimulator. Nach echt klingenden Anrufen wie „Ja, hallo? Hier hat sich gerade ein Kleintransporter überschlagen“, sind Sie dran: Stellen Sie die richtigen Fragen (siehe Infokasten) und koordinieren Sie die Einsatzfahrzeuge.
  9. Brandneues Thema E-Mobilität und Akkus
    In diesem Jahr gibt es neue Themenwelten: Alles zur Elektromobilität bei Feuerwehren zum Beispiel. Dabei wird auch der Prototyp des ersten vollelektrischen Feuerwehrfahrzeugs in Deutschland sein. Passend dazu informiert eine weitere Fläche zu Bränden von Akkus und Elektrofahrzeugen. Langfristig soll das Thema Katastrophenschutz und Notfallvorsorge ausgebaut werden. Zum Beispiel: „Was tue ich bei einem Blackout?“, so Habermaier
  10. Highlights bleiben
    Zum Beispiel die Augsburger Weihnachtsbombe und die erste interaktive Leitstelle. Die Nummer eins bleibt aber die Feuerwalze im Flash-Over-Raum. „Ich habe von vielen gehört, die gesagt haben, deshalb bin ich hergekommen“, sagt Habermaier. Sie sei auch sein persönliches Highlight, „weil das wirklich etwas ist, was Sie nicht erleben können oder wollen.“ Er selbst hat eine solche Stichflamme bei seinem ersten Übungseinsatz mit 18 Jahren erlebt: „Ich bin da in meinem jugendlichen Überschwang rein und hab gemerkt, wie heiß es ist. Die Ohrläppchen haben geglüht.“ Die Feuerwalze soll die Leute so sensibilisiert werden, dass sie sich über Brandschutz informieren. jg
Frank Habermaier präsentiert die neue Atemschutz-Übungsstrecke in der Feuerwehrerlebniswelt.

Brandschutztipps: Was tun, wenn es daheim brennt?

Das bayerische Innenministerium gibt auf seiner Website Tipps zum Brandschutz, zum Beispiel:
•    Rauchmelder einbauen. Seit Januar 2013 ist in Bayern die Ausstattung von Neubauwohnungen mit Rauchwarnmeldern Pflicht, bis Ende 2017 mussten auch andere Wohnungen nachgerüstet werden.
•    Im Brandfall Ruhe bewahren.
•    Die Feuerwehr unter der 112 rufen und die fünf W-Fragen beantworten: 1. Wo ist das Ereignis? 2. Wer ruft an? 3. Was ist geschehen? 4. Wie viele Betroffene? 5. Warten auf Rückfragen!
•    Brandgefahren im Haushalt erkennen. Zum Beispiel Fett und Öl oder elektrische Küchengeräte.
•    Geeignete Feuerlöscher bereithalten und sie richtig nutzen: Zum Beispiel – außer bei Tropf- und Fließbränden – von unten nach oben löschen und Feuerlöscher auf einmal statt nacheinander einsetzen, rät das Ministerium. „Viele haben einen Feuerlöscher daheim, aber wenn man mit den Leuten redet, gestehen viele: ‚Ich weiß gar nicht, wie er funktioniert‘“, weiß Habermaier. In der Feuerwehrerlebniswelt kann man das lernen.

Lesen Sie auch: Best of Augsburger Polizei – die kuriosesten Einsätze

KEINE AUSGABE MEHR VERPASSEN

Erfahren Sie als Erster, wenn unser neues Magazin veröffentlicht wird – exklusiv vor allen Anderen!