Schafft der FC Augsburg das Wunder gegen den FC Bayern? Erst ein einziges Mal konnten die Fuggerstädter in der Allianz Arena gewinnen – 2015 durch ein Heckentor von Raul Bobadilla. Damals stand die Meisterschaft der Münchner aber bereits fest.
Jess Thorup wollte sich von den Statistiken nicht verunsichern lassen und forderte einen kompakten, aber mutigen Auftritt seiner Mannschaft. Dafür nahm er wie gewohnt wenige Wechsel an seiner Stammformation vor, lediglich Arne Maier ersetzte den angeschlagenen Kristijan Jakic.
Bayern macht Druck, FC Augsburg steht tief
In der Anfangsviertelstunde ergab sich das zu erwartende Bild. Bayern drückte mit 75 Prozent Ballbesitz die Augsburger tief in die eigene Hälfte. Diese standen aber gestaffelt, sodass sich bis auf einen Distanzschuss von Leon Goretzka in der 13. und Kingsley Coman in der 23. Minute kaum Gelegenheiten ergaben. Die Gäste lauerten weitestgehend auf Konter und versuchten sich über Standards eigene Möglichkeiten zu erarbeiten. Nach einer halben Stunde erhöhten die Münchner zusehends den Druck und kamen vor allem durch Jamal Musical immer wieder zu Chancen. Doch der FCA kämpfte aufopferungsvoll und hielt den Kasten weiter sauber. Einzig schlechte Nachricht aus Augsburger Sicht: Dimitrios Giannulis griff sich an den Oberschenkel und wurde durch Mads Pedersen in der 38. Minute ersetzt. Die größte Chance der ersten Hälfte hatten schließlich die Bayern, die nach einem Augsburger Ballverlust im Spielaufbau schnell schalteten, Kane suchte in der Mitte Musiala, doch der rutschte knapp am Ball vorbei. So ging es mit dem 0:0 in die Pause, die Bayern hatten zwar deutlich mehr vom Spiel und auch die besseren Möglichkeiten, doch Nediljko Labrovic hielt sich makellos.
Kane bringt die Bayern per Elfmeter in Front
So wie die erste Halbzeit endete, begann auch die zweite, mit viel Ballbesitz für die Bayern, die nun immer zwingender wurden. Zunächst probierten es sowohl Musiala als auch Goretzka per Kopf (48., 49.), dann packte Michael Olise den Hammer aus und prüfte den glänzend aufgelegten Labrovic (51.). Ein Tor wollte aus dem Spiel heraus zwar nicht fallen, doch ein klares wie unnötiges Handspiel von Mads Pedersen bescherte den Gastgebern die Riesenchance zur Führung. Schiedsrichter Schlager schaute sich die Szene nach Hinweis des VAR am Bildschirm an und gab den Strafstoß. Harry Kane trat an und verwandelte sicher rechts oben im Eck. Labrovic war in die andere Ecke unterwegs. Thorup reagierte nach dem Rückstand personell und brachte in der 69. Minute Mert Kömür sowie Samuel Essende für Maier und Tietz in die Partie. Dieser Wechsel hatte auch eine Systemumstellung auf 5-4-1 zu Folge, von der man sich mehr offensive Impulse versprach. Das Bild blieb jedoch zunächst das alte. Die Bayern machten weiter Druck auf das zweite Tor, während der FCA sich aufs Verteidigen konzentrierte. In der Schlussphase reagierte Thorup erneut und wechselte noch Comeback Ruben Vargas sowie Henri Koudsossou für Claude-Maurice und Wolf ein. Die Augsburger liefen nun etwas früher an, aber Chancen kamen dabei keine raus. Die Bayern stattdessen spielten weiter auf das 2:0 und bekamen in der Nachspielzeit tatsächlich noch einen Elfmeter zugesprochen. Keven Schlotterbeck hatte Harry Kane im Strafraum abgeräumt. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte auch diesen Strafstoß sicher zum 2:0. Kane traf in der Folge sogar noch einmal in der 95. Minute zum 3:0 Endstand, dieses Mal aber aus dem Spiel heraus per Kopf nach Vorlage von Goretzka.
Mit dem Sieg marschieren die Bayern weiter in der Tabelle vorne weg, während der FCA weiter auf der Stelle tritt. In der nächsten Woche
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