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Mittwoch, 11. Dezember 2024

Blaupause für andere Center ?

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Neues Schwabencenter mit Vorbild-Charakter für Deutschland

In den 70er Jahren waren sie die drei Highlights, die 60 Meter hohen Wohntürme an der Friedberger Straße. Seit vielen Jahren geht es allerdings bergab, mit dem einst so innovativen Vorzeige-Bau. Jetzt könnte Augsburg jedoch wieder zum Vorbild werden – durch einen durchdachten Teilabriss und erweiternden Neubau rund um die Türme mit vorwiegend Eigentumswohnungen, die so bestehen bleiben.
Nach langen Überlegungen steht nun ein Konzept fest, womit das Schwabencenter wieder zu einer beliebten Adresse werden kann. Neue Wohnungen, Handel und Gastro sowie eine Tiefgarage sind in Planung. Für die Umsetzung hat sich die Augsburger Immobilien-Firma Solidas, die das Areal der Handelsflächen und des bestehenden Parkhauses vor drei Jahren gekauft hat, überregionale Hilfe geholt.
Um den Wohn- und Einkaufskomplex sowie seine Umgebung wieder attraktiv zu machen, schrieb das Unternehmen einen Wettbewerb aus: Sieben Architektenbüros hatten zwei Monate lang Zeit, Entwürfe einzureichen. Dabei stand die zentrale Frage im Mittelpunkt, wie man das Schwabencenter wieder zu einem beliebten Ort machen und auch einen Mehrwert in sozialer und ökologischer Hinsicht für die Nachbarschaft generieren kann.
Als Sieger ging das Architektenbüro Fehlig Moshfeghi aus Hamburg hervor, das laut Preisgericht ein „zukunftsfähiges Konzept mit neuem Impuls“ für das gesamte Center geschaffen hat. Besonders überzeugt habe die Symbiose von Bestehendem und Neuem. So werden die Wohntürme mit Neubebauungen im Erdgeschoss ergänzt.
Geplant ist zudem ein weiteres Gebäude an der Ecke Heuweg und Friedberger Straße, das Handel sowie mehr als 100 Wohnungen bieten wird. Zudem soll das alte Parkhaus abgerissen werden, um Platz für eine neue, drei-etagige Tiefgarage und weitere Neubauten zu schaffen. Ein Highlight des Entwurfes ist eine Dachlandschaft mit Sportplatz auf dem Neubau, sowie vielen Freiflächen als Treffpunkt für Anwohner und Besucher. Kosten und Zeitraum des Projekts seien bisher noch nicht klar vorherzusagen, so der Bausachverständige Daniel Utz von Solidas: „Die Planung wird voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“ Sorgen um die Versorgung müssten sich die Anwohner keinesfalls machen, so der Utz.
Die hochkarätige Jury des Wettbewerbs sieht die Augsburger Planungen möglicherweise auch als eine „Blaupause“ für ganz Deutschland. „Die Ideen und Entwürfe für das neue Schwabencenter können nicht nur hier nützlich sein. Auch in vielen anderen deutschen Städten befinden sich ähnlich, in die Jahre gekommene Bauten. Da könnte das Konzept, nämlich die Kombination aus Alt- und Neubau, ein Wegweiser für die Zukunft sein“, so die Jury-Vorsitzende, Professorin Christa Reicher, aus Aachen. (von Felicia Nagler)

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