Start News Drohnen auf vier Pfoten: Thomas Zeitz mit seinem Augsburger Roboter-Hund

Drohnen auf vier Pfoten: Thomas Zeitz mit seinem Augsburger Roboter-Hund

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Mütter bleiben mit ihren begeisterten Kleinkindern stehen und freuen sich, wenn „TON-E“ – so hat „Herrchen“ seinen Roboter-Hund getauft – sich im Gras wälzt, „Männchen macht“ oder sogar „Pfötchen gibt“. Verblüfft bis interessiert zeigen sich beim Spaziergang entlang des Gögginger Luftbads auch einige „Artgenossen“ aus Fleisch und Blut: freudiges Anbellen und Aufforderung zum Spielen inklusive. Beim Fototermin mit Toneart-Geschäftsführer Thomas Zeitz und seinem Augsburger Roboter-Hund wird schnell deutlich: Das akkubetriebene „Zamperl“ genießt mindestens genauso hohe Sympathiewerte wie eine echte Fellnase.

„Die positive Resonanz prädestiniert den Go2 geradezu für den Promotion-Einsatz, zum Beispiel mit Firmen-Branding auf Messen, Events oder in Museen“, erklärt Zeitz, der übrigens auch für „alte Technik“ ein Faible hat und unter anderem einen VW „Bulli“ T1 und einen Käfer Baujahr 1967 sein Eigen nennt. „Denkbar“, so Zeitz weiter, „ist aber mit entsprechender technischer Erweiterung auch eine Nutzung der ‚new intelligent creature‘ im militärischen Bereich, etwa als Minenspürhund.“ Unempfindlich gegen Rauch wäre er auch bei Feuerwehreinsätzen in seiner Eigenschaft als kletternde Drohne, die wichtige Videobilder liefert, ein wertvoller Helfer. So könnte er als neuer hochspezialisierter Augsburger Roboter-Hund auch dazu beitragen, Leben zu retten.

Kann Pfötchen geben: „TON-E“, der Roboter-Hund von Geschäftsmann Thomas Zeitz (o. l.) beim „Gassi-Gehen“ am Wertachkanal. Die Deutsche Bahn testet solche Hunde zur Sprayer-Abwehr.

Dass all dies keine Träumereien einiger Technik-Verrückter sind, zeigt ein Projekt der Deutschen Bahn. Sie erprobt gerade Roboter-Hunde zum Bewachen von geparkten S-Bahnen bei München. Die Technik-Beller sollen Sprayer davon abhalten, die Züge umzufärben.
„Drohne auf Füßen“, so lasse sich der E-Hund untechnisch vielleicht am besten umschreiben, so Thomas Zeitz. Die Steuerung mittels Controllers oder Handy funktioniere analog hochwertiger Fluggeräte. Wie diese auch benötige der Vierbeiner Strom (aus der Steckdose), um zum Leben zu erwachen. Zeitz ist mit seinem Shop einer der wenigen europäischen Fachhändler der technischen Neuheit, die in China produziert wird und für die er Bestellungen aus halb Europa bearbeite. Im Grunde suche sich der Kunde ein Grundmodell des Hundes aus, welches dann nach seinen Wünschen konfiguriert werde. Kamera ja oder nein, wenn ja, mit welchen Funktionen, auch Wärmebild? Tonmodul, ja oder nein, um Alarm schlagen zu können, bellen zu können, um gar mit einem Gegenüber zu sprechen? Und einen Greifarm auf dem Rücken gefällig? Man kann ohne weiteres über 20.000 Euro für seinen elektrischen Liebling ausgeben.

Nicht nur Passanten in Göggingen waren von „TON-E“ fasziniert. Erst vor wenigen Tagen präsentierte Zeitz mit seinem Team zwei Roboter-Hunde und sogar einen Humanoiden, einen menschengleichen Roboter, im Deutschen Museum in München. Auch hier sei die Technik auf großes Interesse gestoßen.

Augsburger Roboter-Hund sorgt für Aussehen

Um ihre Züge frei von Graffiti zu halten und Vandalismus vorzubeugen, testet die Deutsche Bahn dieser Tage in München erstmals einen Roboter-Hund. Dieser patrouilliert laut Mitteilung auf seinen vier Beinen eigenständig über Abstellanlagen und erkennt KI-gestützt unbefugte Personen oder andere Unregelmäßigkeiten. Daraufhin starte er dann eine Liveübertragung. Die Bilder in HD-Qualität landen zur Prüfung bei den DB-Sicherheitsmitarbeitern in der Nähe, die gegebenenfalls weitere Schritte einleiten können.

S-Bahn-Chef Heiko Büttner: „Unsere Züge sind unsere Visitenkarte und entscheidend für den ersten Eindruck bei unseren Fahrgästen. Deswegen kommen S-Bahnen mit Graffiti so schnell wie möglich zur Reinigung ins Werk, je weniger Graffiti, desto besser. Genau dabei soll uns der Roboter-Hund mit Sensortechnik und KI unterstützen.“

Torsten Malt von DB Sicherheit ergänzt: „Mit dem Pilotprojekt wollen wir herausfinden, was ‚Spot‘ (so der Name des E-Hundes) alles kann und inwieweit wir ihn künftig dauerhaft einsetzen können.“ Pro Woche gingen im Schnitt rund zwölf Fahrzeuge zur Außengraffiti-Entfernung in die Werkstatt – „noch“, wenn es nach dem Robo-Dog geht. bulu/si

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