Tipps und Tricks: Wie man als E-Autofahrer die Fallen des öffentlichen Ladenetzes in Augsburg umgehen kann

Eigentlich sollte es bei der Elektromobilität in Augsburg doch so einfach sein, vor allem wenn es um das Laden geht. Praktisch wie tanken, nur mit Ladekabel. Ladebuchse öffnen, einstecken, laden, fertig. Doch so einfach ist es zumeist nicht, denn im Elektro-Dschungel lauern bisweilen viele Gefahren.
Wer zu Hause nicht die Möglichkeit hat, sein Elektromobil bequem an einer Wallbox aufzuladen, der muss sich in die Tiefen des urbanen Netzwerks stürzen, das teilweise eher einem Dschungel gleicht. So auch in Augsburg. Ob in der Nähe vom Dom, in der Maxstraße oder am Bahnhof: Die besten Ladeplätze sind heiß begehrt, an ihnen kann man nämlich nicht nur den Akku auffüllen, sondern sie sind teilweise bis zu fünf Stunden gratis Parkplätze in der Innenstadt, was uns direkt zur ersten Hürde führt.

Wie finde ich die perfekte Ladesäule?

In Augsburg gibt es inzwischen vielfältige Lademöglichkeiten.
Relativ entspannt lädt es sich zum Beispiel auf Parkplätzen von Supermärkten (rechts unten)
oder im Parkhaus der City-Galerie (links unten). Vorausgesetzt man weiß, worauf man achten muss.

Im Kosmos der Elektromobilität in Augsburg gibt es fast genauso viele „nützliche“ Apps, wie es Anbieter auf dem Markt gibt. Dem Einsteiger fällt die Übersicht zunächst schwer. Eine Funktion ist den Meisten gemein, sie verweisen den Nutzer auf eine Karte, die die freien wie die besetzten Ladestationen in der Nähe anzeigen kann. Abhängig vom Anbieter werden aber niemals alle angezeigt, sodass sich ein Blick in Google Maps immer lohnt, hat man ein bestimmtes Ziel im Auge. Denn das Laden des innig geliebten, leisen Flitzers ist schließlich kein Selbstzweck. Je nach Ladegeschwindigkeit des Autos oder der Ladesäulen kann es mehrere Stunden dauern, bis der Akku den gewünschten Ladestand erreicht.

Daher bietet es sich an, den Vorgang mit etwas Erquicklichem zu verbinden wie einer Shopping Tour durch die wunderschöne Augsburger Innenstadt, einem Kino-Aufenthalt oder Ähnlichem. Also App aufgemacht, freie Ladesäule gefunden und los geht’s. Einmal angekommen, folgt das böse Erwachen. Vor der Ladesäule des hiesigen Stromanbieters parkt schon ein Auto, das aber gar nicht lädt, der Zugang zum Reichweitenmaximierer aus der Starkstromdose ist blockiert. Blöd gelaufen, also zurück ins Auto und mit den letzten paar Prozent woanders hin. Doch dann geschieht es, auf der anderen Straßenseite wird ein Platz frei, also nichts wie hin. Aber es gibt ein Problem. Je nach Tag und Uhrzeit ist man nicht der Erste, der mit dem Fuß am Gaspedal in Lauerstellung geht und muss sich einem der wie die Geier um die Ladesäulen kreisenden Teslas beugen.

Den perfekten Ladeplatz für Elektromobilität in Augsburg gefunden, und jetzt?

Hat man dann endlich den perfekten Park & Ladeplatz ergattert, sieht man sich der nächsten Problematik ausgesetzt. Die da lautet: „Und jetzt?“ Einfach Ladekabel anstecken und freudig seiner Wege gehen würde man denken, doch weit gefehlt. Denn in der Realität drohen gleich mehrere Komplikationen. In manche Ladesäulen lässt sich nämlich nicht einfach so das Ladekabel stecken, denn diese sind verriegelt und wollen erst per App oder per Karte entriegelt werden. Kein Problem, einfach den Code scannen und aktivieren. Schön wär’s, denn der gescannte Code lässt sich im Browser nicht öffnen, da ein Sicherheitszertifikat der Website seit Monaten ausgelaufen ist und der Virenschutz gnadenlos einschreitet.

Also Ladekarte gezückt und dran gehalten, doch auch sie funktioniert nicht, da es sich nicht um die vom Anbieter gewünschte handelt. Der letzte Ausweg: Eine neue App muss her, mit teureren Tarifen, aber was soll’s. Nach fünf Minuten installieren, Account anlegen und Zahlungsdaten angeben hört man endlich den gewünschten Ton. Klack, Sesam öffne dich. Wer die Extra-Herausforderung sucht oder keinen anderen Platz gefunden hat, sucht sein Glück bei der Ladesäule im Untergeschoss einer bekannten öffentlichen Augsburger Parkgarage, in der es kein Netz gibt. Dort muss man zunächst ein Stockwerk nach oben gehen, bis das Smartphone den nötigen Empfang hat und die ganze Prozedur auf gut Glück durchgeführt werden kann, inklusive schnellen Heruntersprintens, wenn es geklappt hat.

Das Ladekabel steckt – zu früh gefreut?

Juhu, das Ladekabel ist sowohl mit dem Fahrzeug als auch mit der Ladesäule verbunden. Kann ja nichts mehr schiefgehen … oder? Im besten Fall ja, das Fahrzeug beginnt sofort mit der Ladung und man hat es endlich geschafft. Kann so passieren, muss es aber nicht. Auch möglich, dass man aufgrund der vergangenen Zeit erst das Auto noch mal auf- und zusperren muss oder man hat das Kabel in der falschen Reihenfolge (erst Fahrzeug dann Ladesäule) eingesteckt und muss den ganzen Vorgang wiederholen. Hat man auch noch diesen Schritt gemeistert, dann dürfte nun aber wirklich nichts mehr schief gehen.

Lesen Sie mehr: OB Eva Weber: “Die Maxstraße wird der größte Pilotversuch” – Augsburg Journal (augsburg-journal.de)

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