Wanderungen, Shootings und Co. im Programm
Alpakas sind die kleinen Geschwister der Lamas. Sie strahlen eine unglaubliche Ruhe aus und sind super flauschig, sanftmütig und zutraulich. Kein Wunder, dass sie sich immer größerer Beliebtheit erfreuen – auch in der Region Augsburg.
Die aus Südamerika stammende Kamelart wurde ursprünglich vor allem wegen ihrer Wolle gehalten. Mittlerweile haben sie neue „Jobs“: Sie sind Hochzeitsgäste, besuchen Seniorenheime, feiern Kindergeburtstage, posen bei Fotoshootings oder gehen auf Wanderungen.
Carina und Florian Frieborg aus Friedberg haben die Tiere sofort ins Herz geschlossen. Zu ihrer Hochzeit wurden ein Lama und ein Alpaka eingeladen – als Überraschung des Bräutigams für seine Auserwählte. Das Spaß war gelungen – obwohl Carina schon „ein bisschen Angst hatte, dass mich eines der Tiere anspuckt.“
Dies sei bei den Vierbeinern allerdings unbegründet, denn Spuckattacken richten sich in der Regel nur gegen Artgenossen – weiß das Ehepaar Claudia Servo und Sven Walter. Es hält seit zehn Jahren die süßen Vierbeiner im „Westwood Alpacas Horgau“. Anfänglich waren es vier Tiere, doch daraus wurden schnell mehr – mittlerweile stehen auf dem großen Gelände mit Offenstall 16 Alpakas. Die Zucht wurde deshalb beendet, „sonst würden es zu viele werden.“ Die Halter bieten vor allem auch Wanderungen mit den Tieren an. „Vor Jahren wurden wir noch ausgelacht, als wir mit Alpakas spazieren gingen“, meint Sven. Jetzt sei es ein absoluter Trend. Zur Buchung gehört auch eine Fütterung sowie allerlei Wissenswertes über Herkunft, Zucht und Besonderheiten dieser Tiere.
Im Gegensatz zu seiner Urform, dem wild lebenden Vikunja, sind Alpakas hier vom Menschen abhängig. „Sie machen keinen Fellwechsel durch, deshalb müssen sie einmal im Jahr geschoren werden“, weiß Sven.
Die feine Alpakafaser zählt neben Kaschmir und Seide zu den wertvollsten Naturfasern der Welt. Das Vlies ist, anders als zum Beispiel Schafwolle, extrem fein und weich. Verarbeitet werden kann „nur das Haupt-Vlies, dabei ist die Feinheit und Weichheit gesichert.“ Das Vlies am Kopf und an den Beinen bleibt, was den Tieren im Sommer übrigens das ‚ulkige‘ Aussehen verleiht.