Corona-Schutz: Enttäuschung in Pfersee ist groß
Verdruss? Unverständnis? Ärger? Roland Rager, Chef eines Augsburger Dentallabors, und sein Geschäftsführer Manfred Goth verstehen es ebenso wenig wie Heinz Krötz, Präsident des Sportvereins Post SV Augsburg. Sie und viele andere mehr hatten sich auf ein neues Corona-Testzentrum an zentraler Stelle im Sheridan-Park gefreut.
Im Laufe des Hin- und Her zwischen Antragsteller und dem städtischen Gesundheitsamt als Genehmigungsbehörde verstrich Mitte der Woche aber die Frist, sodass es zunächst heißt: kein Testzentrum auf dem Parkplatz von Ragers Firma.
Aus Ragers Sicht und der vieler Unterstützer hätte selbiges an der geplanten Stelle viele Vorteile gehabt. Nicht nur, dass sich die 150 Mitarbeiter*innen seines Dentallabors hätten unmittelbar bei der Firma testen lassen können. Auch manches andere Unternehmen hatte schon Freude geäußert, dass es jetzt mit einem Test in Reichweite klappen werde.
„Wir sind absolut enttäuscht“, macht auch Heinz Krötz vom Post SV keinen Hehl aus seiner Stimmungslage. Immerhin habe das große Sport- und Gesundheitszentrum des Vereins jede Woche zwischen 5000 und 6000 Zutritte, viele der Besucher müssten sich aufgrund der aktuellen Vorschrift gemäß „2G plus“ zuvor testen lassen. Dass es damit unmittelbar vor der Tür jetzt nichts wird, sei unverständlich. Anstatt das zusätzliche und keinesfalls überzählige Angebot – auch für die Allgemeinheit – zu unterstützen, habe man sich von der Stadt alleingelassen gefühlt.
Zwar kam die Befristung der Zulassung von neuen Testzentren auf Mittwoch, 16. Dezember, vom Bund. Dennoch richtet sich der Unmut in Augsburg auch gegen das örtliche Gesundheitsamt. Man habe, so Goth, rund eine Woche vor Ablauf der Frist besagtes Konzept bei der Stadt eingereicht. Nach einiger Zeit hieß es „unvollständig“. Man arbeitete nach, legte das Konzept wieder vor.
Während man anderswo nach 48 Stunden seine Genehmigung in Händen gehabt habe, habe es in Augsburg nochmals geheißen: Passt immer noch nicht. Allerdings: Bis diese Kunde beim Antragsteller eingetroffen war, sei eben auch die Frist abgelaufen gewesen.
Allzu groß könne das Interesse beim städtischen Gesundheitsamt an diesem Testzentrum nicht gewesen sein, heißt es. Oder habe die Pandemie in der Stadt ihre Schrecken bereits verloren? Während es in ihrer eigenen Firma derzeit „Urlaubssperre“ heiße, habe man seitens des Gesundheitsamts das Klagelied von Arbeitsüberlastung, Personalmangel und Urlaub zu hören bekommen.
Roland Rager nimmt es pragmatisch. Sofort wolle er den Container nicht gleich wieder abtransportieren lassen. Zu sprunghaft verliefen derzeit viele politische Entscheidungen in Sachen Corona – und vielleicht klappt es ja doch noch mit einem Testzentrum auf seinem Firmengelände. si