Fast hätte es geklappt. Gegen Union Berlin trennten Finn Dahmen gerade einmal acht Minuten inklusive Nachspielzeit vom ersten Spiel ohne Gegentor für den FC Augsburg. Sogar einen Elfmeter hatte der 25-Jährige gehalten, dennoch stand am Ende mal wieder nicht die Null auf Augsburger Seite. Die Entwicklung des Augsburger Schlussmanns geht trotzdem klar in die richtige Richtung.

Als Finn Dahmen im Sommer vom 1. FSV Mainz 05 zum FC Augsburg wechselte, hatte er keine Probleme sich einzugewöhnen. „Der Einstand war super, ich habe mich vom ersten Tag an im Verein und auch in der Mannschaft sehr wohl gefühlt“, erzählte der gebürtige Wiesbadener dem REPORTER. Endlich die Nummer Eins bei einem etablierten Club in der Bundesliga sein, das war „von klein auf mein Kindheitstraum“, den der FCA ihm erfüllte. Dass Dahmen ein überaus solider Bundesliga-Keeper ist, das hatte er bei seinen Einsätzen in Mainz mehr als nur angedeutet. Nicht zuletzt mit dem gehaltenen Strafstoß gegen Borussia Dortmund am letzten Spieltag der Vorsaison, der mitverantwortlich für die elfte Meisterschaft in Serie für den FC Bayern war, machte er auf sich aufmerksam. Die Augsburger hatten ihn schon länger auf dem Radar, umso glücklicher ist man im Verein nun, dass Dahmen auch für Rot-Grün-Weiß seinen ersten Strafstoß parieren konnte.

Denn nach anfänglichen kleineren Problemen auf dem Platz strahlt der 1,86 Meter große Torhüter immer mehr die Ruhe aus, die man sich von einem etablierten Torhüter erwartet. Mit seinen Paraden verhalf er zudem Trainer Jess Thorup zu dessen starken Start in Augsburg ohne Niederlage in den ersten fünf Partien. Laut Dahmen schaffe es der neue Coach, die Mannschaft dazu zu bringen, sehr gut zusammenzuarbeiten. „Auch wenn wir mal hinten liegen, ist immer der Glaube und das Selbstvertrauen da, das Spiel noch drehen zu können.“

Finn Dahmen: „Nicht jedes Spiel, dass man zu null spielt, ist gleichzeitig ein gutes Spiel und umgekehrt“

Rafal Gikiewicz, Dahmens Vorgänger im Tor des FCA, klebte sich vor der Saison immer einen Zettel an den Kühlschrank mit der Anzahl der Spiele, die er zu null bestreiten wollte. Eine Maßnahme, auf die Dahmen nicht zurückgreifen werde, da er diese Spiele nicht zu hoch hängen wolle. „Nicht jedes Spiel, in dem man zu null spielt, ist gleichzeitig ein gutes Spiel und umgekehrt. Da schaue ich mir schon die einzelnen Szenen an und will keine große Sache daraus machen.“ Dass es auch im zwölften Anlauf noch nicht mit dem ersehnten Zu-Null-Spiel klappte, ärgerte den Torhüter aber dann doch: „Dass ich den Elfmeter halten konnte, freut mich natürlich. Dennoch überwiegt aktuell noch der Ärger – wenn man so lange führt, will man am Ende auch gewinnen.“

Gewinnen ist genau das richtige Stichwort, wenn es um das folgende Wochenende geht. Am kommenden Sonntag erwartet der FC Augsburg die Eintracht aus Frankfurt um 19.30 Uhr zum Abschluss des 13. Spieltages in der WWK-Arena. Vielleicht klappt es ja dann mit dem ersten Spiel ohne Gegentor für den FC Augsburg. Finn Dahmen jedenfalls würde es freuen.

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