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Dienstag, 10. Dezember 2024

Laurentius Sauer: Vom Graffiti-Sprayer zum Kunstmaler

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Eigentlich hätte Laurentius Sauer (36) auch Radprofi werden können. Doch die Sportart, die er von Jugendtagen an leidenschaftlich und erfolgreich ausübte, musste seinem anderen großen Talent weichen: der Malerei. „Beides zusammen geht leider nicht; da der Radsport viel Zeit braucht und die Malerei sonst zu kurz käme“, sagt der Augsburger Künstler.

Doch wie schaut nun sein Alltag als Maler aus? Vormittags jobbt er, damit er wenigstens krankenversichert ist, gegen Nachmittag ist er in seinem Atelier, das er sich mit seinem befreundeten Malerkollegen Timur Lukas im Riedingerpark teilt.

Dort arbeitet er unter der Woche bis abends, mischt seine Farben, stellt die Ölstifte selber her, zieht Leinwände auf, schreibt an seinen Texten, die er in seine Bilder einfügt. Die Wochenenden hält er sich frei. Auch gönnt er sich einige Wochen Urlaub im Sommer, um abzuschalten und mit seiner Lebensgefährtin zu verreisen. Dank seiner Disziplin schafft der Künstler um die 50 Bilder im Jahr.

Sein Hauptthema sind lange Zeit „Männer“, wie sie sich in der heutigen Zeit sehen. Vermeintliche männliche Statussymbole wie Werte, Handlungspraktiken, Stolz, Überlegenheit, Unantastbarkeit und der ständige Drang sich zu messen und zu beweisen werden von ihm in seinen Bildern hinterfragt. Festgehalten hat er das auch in seinem Buch „A book about men“. Weitere Bildmotive des Künstlers sind Pferde und Häuser.

Laurentius Sauer studierte in München, malt und wohnt in Augsburg.

Angefangen hat der Maler in jungen Jahren jedoch als Graffitikünstler. „Aber ich wollte später lieber etwas schaffen, was bleibt,“ so Laurentius Sauer. Nach der Realschule machte er sein Fachabitur und eine Ausbildung zum Grafikdesigner. Danach folgte ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Günther Förg und Prof. Gregor Hildebrandt. Er wurde im Atelierförderprogramm des Freistaats Bayern ausgezeichnet. Nach dem Studium arbeitete er rund 20 bis 25 Stunden als Grafiker, den Rest seiner Einnahmen generierte er über die Kunst. „Ich hatte schon immer das Glück, dass wichtige Kunsthändler, Kunstberater oder Galeristen wie zum Beispiel Sebastian Vogel, Mon Muellerschoen und Nina Mielcarczyk auf mich zugekommen sind.“

So hat der Künstler schon bei einigen Ausstellungen und Auktionen seine außergewöhnlichen Werke zeigen und sie auch reihenweise verkaufen können. Auch hat Laurentius Sauer einige Sammler, die ihm Jahr für Jahr die Treue halten und die Sicherheit geben, sich weiterhin hauptsächlich der Kunst widmen zu können. Sandra Hörmann

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