Sven Michel gegen Wolfsburg Foto: Krieger
Sven Michel gegen Wolfsburg Foto: Krieger

Zwei Spiele, zwei Siege, die Bilanz vom neuen Trainer Jess Thorup ist nach wie vor makellos. Ein Grund dafür ist die neue Doppelspitze bestehend aus dem derzeit hoch im Kurs stehenden Phillip Tietz und Sven Michel, der aufgrund mangelnder Torbeteiligungen etwas unter dem Radar schwirrt, aber nicht minder wichtig ist.

Unter Thorup stand Sven Michel in beiden Spielen in der Startelf – und das aus gutem Grund. Der 33-Jährige ist ein Spieler, der Fußball arbeitet. Gegen Heidenheim und Wolfsburg stand er jeweils eine gute Stunde auf dem Platz und machte dabei dem Gegner das Leben so schwer wie möglich. Kaum ein Stürmer in Europas Top-5-Ligen führt mehr Zweikämpfe, als Augsburgs erfahrener Neuzugang. Oft entspringen daraus vielversprechende Ballgewinne weit in der gegnerischen Hälfte. Mit Übersicht leitet er diese dann oft auf Sturmpartner Tietz weiter, der entweder direkt den Weg zum Tor sucht oder dank seiner guten Übersicht den einlaufenden Mitspieler mit einem klugen Pass findet. Letzteres schafft derzeit in Europa so gut wie kein Stürmer besser, 0,35 Assists pro 90 Minuten ist absoluter Spitzenwert. Das ist auch Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht entgangen, der beim FCA-Sieg zugegen war und Tietz offenbar genauer beobachtete.

Ist Sven Michel der neue Florian Niederlechner?

Es sind die ergänzenden Fähigkeiten der beiden Stürmer, die sie für Thorup derzeit zur ersten Wahl in der Augsburger Offensive machen. Michel erinnert in seiner Arbeitseinstellung und seinem aggressiven Pressing dabei oft an Florian Niederlechner, der auch abseits seiner Tore einen hohen Mehrwert für die Mannschaft darstellte. Diese Fähigkeiten werden die Fuggerstädter auch am kommenden Samstag gegen Köln wieder benötigen, wenn ein weiteres richtungsweisendes Auswärtsspiel ansteht. Für den Effzeh dabei noch mehr als für den FCA.

Vier Punkte aus neun Spielen, der vorletzte Platz in der Tabelle. Steffen Baumgart steht beim 1. FC Köln derzeit gehörig unter Druck. „Für uns wird jedes Spiel ein Endspiel”, ist sich der 51-Jährige der brenzligen Situation bewusst. Einzig im Derby gegen Gladbach gelang seinem Team ein Erfolg. Danach ging man beim 6:0 in Leipzig gehörig baden. Und wie präsentiert man sich gegen den FCA? Geht es nach Baumgart, am besten mit einer ganz anderen Herangehensweise: „Körpersprache, Einstellung, Mentalität – all diese Dinge gehören im Fußball immer dazu. Wenn ich Körpersprache nicht auf den Platz bringe, dann habe ich ein Problem. … Wenn ich eine Mannschaft habe, die dann die Körpersprache nicht an den Tag legt, dann bin ich wirklich irgendwann mal angepisst. Das war ich bisher von meinen Jungs nicht. Aber jetzt muss ich sagen: Bis dahin und nicht weiter!“

Nach diesen Worten steht fest, den selbstbewussten FCA erwartet am Samstagnachmittag in Köln ein ganz besonderes Spiel, dessen Ausgang vor allem für Steffen Baumgarts Zukunft mitentscheidend sein dürfte.

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