Für den FC Augsburg ging es in der Bundesligapartie bei Borussia Dortmund mal wieder um einen Vereinsrekord. Noch nie war der FCA in der Liga neun Spiele in Serie ungeschlagen geblieben. Bereits in der Vorwoche konnte Finn Dahmen den Rekord für die meisten Bundesligaminuten ohne Gegentor eines FCA-Torwarts am Stück aufstellen. Die Voraussetzungen schienen also vielversprechend. Und die Sterne standen günstig.
An der Aufstellung nahm Trainer Jess Thorup lediglich eine Änderung vor, Elvis Rexhbecaj startete anstelle des unter der Woche etwas angeschlagenen Kristijan Jakic (Bank).
Halbzeit 1: Gouweleeuw bringt den FCA in Front
Für den FC Augsburg bot sich neben der Rekordjagd auch die Chance, mit einem Sieg gegen den BVB an den Tabellennachbarn heranzurücken. Gerade einmal drei Punkte betrug der Dortmunder Vorsprung vor dem FCA vor dem Spieltag. Gut erkennen, warum der Dortmunder Tabellenvorsprung so eng ist, ließ sich bereits in den ersten Minuten. Die Gastgeber agierten mit viel Ballbesitz und Ballkontrolle, allerdings ohne dem Augsburger Defensivblock gefährlich zu werden. Zwar holten sie in den ersten 20 Minuten direkt fünf Eckbälle raus, diese blieben aber alle ohne Ertrag. Die Gäste lauerten hingegen auf Konter und Umschaltmomente, versuchten aber auch immer wieder den Dortmunder Spielaufbau früh zu stören. Zum Torerfolg führte zunächst aber nichts davon, dafür aber eine Standardsituation. Marius Wolf schlug von der linken Seite eine Freistoßflanke in den Sechzehner auf Jeffrey Gouweleeuw, dessen Kopfball über Gregor Kobel hinweg ins Dortmunder Tor zur Führung für den FCA segelte. Zwar spiegelte dieses Tor nicht gerade den Spielverlauf wider, doch den Augsburgern konnte das völlig egal sein. Anders als in der Vorwoche, wo man viele Chancen hatte, aber kein Tor gelang, präsentierte man sich hier eiskalt vor dem Tor. Mit der Führung im Rücken stieg das Augsburger Selbstvertrauen, die Hausherren wirkten zunehmend ideenlos und frustriert. Zwar liefen die Dortmunder bis zur Pause weiter mutig an, viel gelingen wollte ihnen jedoch nichtmehr. Die logische Folge: Ein gellendes Pfeifkonzert von den Rängen beim Halbzeitpfiff.
Halbzeit 2: VAR im Fokus – Tore fallen, doch zählen nicht
Die zweite Hälfte begannen die Gastgeber mit der klaren Mission Wiedergutmachung zu betreiben. Dies gelang dann auch in der 50. Minute als Julian Brandt nach einem Eckball den vermeintlichen Ausgleich besorgte. Die Hereingabe köpfte Nico Schlotterbeck zu Brandt, der nur noch einschieben musste. Der Treffer zählte jedoch aufgrund einer hauchzarten Abseitsstellung nicht. Da hatte der FCA Glück gehabt. Der BVB blieb in der Folge zwar weiter am Drücker, das Tor erzielten jedoch wieder die Augsburger. Und es war das gleiche Muster wie beim 0:1. Wieder segelte eine Freistoßflanke von Wolf auf den Kopf von Gouweleeuw. Der brachte den Ball zwar nicht direkt aufs Tor, doch in die Füße von Salih Özcan, von dort ging der Ball ins Tor. Doch nach viereinhalb Minuten Überprüfung war klar, auch dieses Tor zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht. Weiter stand es also 1:0 aus Sicht der Gäste und es war nach wie vor alles drin für den BVB, der weiter mutig nach vorne spielte. Der FCA stand seinerseits tief in der eigenen Hälfte und verteidigte die Angriffe der Gastgeber zumeist ohne größere Probleme weg. So durfte sich Finn Dahmen in der 73. Minute freuen, sogar seit mittlerweile 500 Minuten ohne Gegentor zu sein. Da das Augsburger Abwehrbollwerk auch in der Schlussphase inklusive 8 Minuten Nachspielzeit hielt, endete die Partie am Ende nicht ganz unverdient 1:0 für den FC Augsburg. Die Reaktion der Dortmunder Fans nach Schlusspfiff fiel noch eindeutiger aus als zur Halbzeit.
Mit diesen drei Punkten gelang es dem FCA tatsächlich in der Tabelle an das Team von Niko Kovac heranzurücken und auch im neunten Spiel in Serie ohne Niederlage zu bleiben. Einzig das Torverhältnis hält die Borussen auf Rang 10. Am kommenden Samstag steht für die Augsburger ein Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg auf dem Plan. Anpfiff: 15:30 Uhr.