Tränen laufen über das Gesicht von Sharky, als sie über die Geschehnisse spricht. Es ist der Tod eines besten Freundes, eines treuen Gefährten, den sie verarbeiten muss. Der Tod ihres Hundes Aragon. Es war ein wahrer Albtraum, der Realität geworden ist. Mit ihren beiden Hunden war die Inhaberin des Fitnessstudios „SharkYou“ auf einer Fahrradtour durch den Augsburger Siebentischwald unterwegs. Als sie Zuhause angekommen ist, hat der größere ihrer beiden Weimaraner Rüden plötzlich starken Schüttelfrost. Knapp eineinhalb Monate später ist der achtjährige Hund tot. Die Diagnose: Aragon hat einen vergifteten Köder gefressen. Ausgelegt von einem Tierhasser, der mit allen Mitteln den unschuldigen Lebewesen schaden will.

„Ich habe anfangs gedacht, er ist einfach nur unterkühlt“, erzählt Sharky. Aber als es Aragon einfach nicht besser gehen wollte, brachte sie ihn noch in der Nacht in eine Tierklinik. „Die Tierärztin hat gesagt, es besteht eine 50-prozentige Chance, dass er überlebt. Also habe ich gekämpft. Alle zwei bis fünf Stunden habe ich ihn mit Schonkost gefüttert“, erinnert sie sich. Doch trotz aller Mühe war die Niere des Tieres zu stark beschädigt. „Es schien aufwärts zu gehen, also sind wir über Weihnachten zu meiner Mutter nach Tschechien gefahren. Aber auf dem Heimweg ging es ihm dann plötzlich wieder schlechter“, fährt Sharky fort. „Er hat mich angeschaut und mir mit seinen Augen gezeigt: ‚Ich kann nicht mehr‘“. Kurze Zeit später hörte Aragon auf zu atmen und verstarb in den Armen seiner Besitzerin. „Ich habe ihm gesagt: ‚Jetzt wirst du keine Schmerzen mehr haben, jetzt bist du erlöst‘“. Auf dem Tierfriedhof „Rosengarten“ in Augsburg wurde der große Hund bestattet. „Manche verstehen das nicht, aber das sind nicht nur Haustiere, für viele Menschen bedeutet der Hund alles!“, erklärt Sharky „Die Hunde waren immer für mich da, als ich krank oder verletzt war“. Während sie erzählt, fällt ihr Blick immer wieder auf ihren zweiten Hund Leo, Aragons Bruder. Ruhig liegt dieser auf dem Teppich in ihrem Büro. Früher sei er anders gewesen, verspielter und wilder. Seit dem Tod seines Spielgefährten sei er viel ruhiger. Er trauert. „Er hat Aragons Tod miterlebt, er hat geschleckt und versucht seinen Bruder aufzumuntern“, bemitleidet Sharky ihren Hund.

Sharky: „Er ist in meinen Armen gestorben!“

Hätte es geholfen, wenn sie den Köder bemerkt hätte? Sharky verneint: „Hunde schnappen das so schnell mit dem Maul auf, da hat man keine Chance. Bis ich bei ihm bin, hat er schon alles runtergeschluckt“. Auf das Thema müsse einfach aufmerksam gemacht werden. Die Täter sollen wissen, was sie überhaupt anrichten. Ihre Sorge geht da auch über die Haustiere hinaus: „Im Siebentischwald spielen so viele kleine Kinder, die wiegen vermutlich sogar noch weniger als meine Hunde. Für die kann so eine Menge an Gift sicherlich ähnlich schlimm enden“.

Für Sharky bleibt jetzt nur noch gemeinsam mit Leo ihre Trauer zu bewältigen. „Es ist unglaublich, wie diese Tiere uns beistehen können“, sagt sie.

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