Der FC Augsburg hatte in der Fremde – vor Wolfsburg – die letzten elf Partien nicht gewinnen können. Das änderte sich auch am Samstagnachmittag nicht, obwohl die Augsburger vor allem in der zweiten Halbzeit ein ordentliches Spiel ablieferten. Die Effizienz im Abschluss ließen die Gäste jedoch vermissen, sodass der FCA nun auch im 12. Auswärtsspiel in Folge ohne Sieg blieb und den negativen Vereinsrekord weiter ausbaute.
In der ersten Halbzeit zeigten sich die Gastgeber deutlich überlegen. Immer wieder überbrückten Maximilian Arnold, Yannick Gerhardt und Co. das Mittelfeld mit schönen Kombinationen, die in aussichtsreichen Chancen resultierten. Folgerichtig traf Neu-Nationalspieler Lukas Nmecha nach einem Doppelpass von Arnold und Paulo Otavio, der in die Mitte flankte, per Kopfball zum 1:0.
Auch in der Folge blieben die Wölfe spielfreudiger und ließen auf der eigenen Seite quasi gar nichts zu. Der FCA blieb in Halbzeit eins ohne nennenswerte Chance, erlebte aber einen Schockmoment, als Tobias Strobl sich bei einem Zweikampf am Knie verletzte und ausgewechselt werden musste. Niklas Dorsch kam für ihn in der 39. Minute auf den Platz.
In der Halbzeit fand Trainer Markus Weinzierl aber offenbar die richtigen Worte, denn die Augsburger kamen deutlich verbessert aus der Kabine. Außerdem ersetzte Florian Niederlechner den bis dato unauffälligen Alfred Finnbogason. Gleich in der 52. Minute gab es dann die dicke Chance zum Ausgleich: Dorsch gab bei einem sauber ausgespielten Konter in die Mitte auf Andi Zeqiri, der frei im Strafraum zu Abschluss kam. Jedoch war sein Schuss zu unplatziert und Koen Casteels parierte ohne Probleme.
Wolfsburg hatte nun deutlich mehr Probleme als in der ersten Halbzeit, erwehrte sich aber immer wieder den Augsburger Angriffsbemühungen. Einmal lag der Ball aber dann doch im Tor der Hausherren, der eingewechselte André Hahn stand bei seinem Treffer jedoch im Abseits.
Kurz darauf musste Niederlechner seinen Arbeitstag unfreiwillig vorzeitig beenden – nachdem er Sebastiaan Bornauw bei einem Schussversuch am Fuß traf, verletzten sich beide Spieler und mussten vom Feld. In der Schlussviertelstunde häuften sich die Nickligkeiten, zum Leidwesen des Spielflusses, der zur Freude von Florian Kohfeldt fast gar nicht mehr aufkam.
Damit gewann der neue Wolfsburg-Coach auch sein drittes Spiel, während der FC Augsburg den Aufwärtstrend nach dem 4:1 gegen Stuttgart rein vom Ergebnis her nicht bestätigen konnte. Trotzdem gab es nach dem Spiel nicht nur Grund zu Meckern, André Hahn analysierte treffend: „Das Quäntchen Glück hat uns heute gefehlt, aber aufgrund der zweiten Halbzeit denke ich schon, dass ein Punkt gerecht gewesen wäre.“
Ähnlich sah es sein Kollege und Kapitän Jeffrey Gouweleeuw, der das Zustandekommen des einzigen Gegentores bedauerte: „Ich denke von dieser Seite darf er nicht rein“, richtete er indirekt die Kritik an Rafal Gikiewicz, der bei Nmechas Kopfball in die Torwartecke zwar dran war, den Ball aber nicht mehr entscheidend abwehren konnte.
Mit neun Punkten nach elf Spielen bleibt der FC Augsburg weiter auf dem Relegationsplatz und hat nun aufgrund der Länderspielpause zwei Wochen Zeit, um sich auf das kommende Heimspiel gegen Tabellenprimus FC Bayern vorzubereiten.
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