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Palus schaut aufs Geld…

Thomas Palus

. . . und wir schauen mit. Wie würde Thomas Palus, Vorstand der PSD Bank München mit Sitz in Augsburg, Finanzentscheidungen treffen, wenn es sein Geld wäre? Das wollen wir für Sie wissen. Und deswegen beantwortet uns Palus ab sofort in dieser Rubrik Ihre persönlichen Fragen zu Finanzthemen aus seiner ganz persönlichen Sicht. Unter info@augsburgjournal.de können Sie uns Ihre Fragen schicken und wir werden mit Thomas Palus darüber sprechen.

AJ: Lieber Thomas, Jahresauftakt, auch wenn er schon ein wenig hinter uns liegt, ist doch immer ein ganz guter Zeitpunkt, um vorauszublicken, was uns so im kommenden Jahr erwartet. Wie ist Deine persönliche Prognose auf 2025?

TP: Meine persönliche Prognose? Weil ich ein Optimist aus tiefer Überzeugung bin, sage ich, es wird ein unglaublich spannendes, sicher auch unterhaltsames und am Ende ein richtig gutes Jahr. Für Spannung und Unterhaltung wird allein schon Trump sorgen, wenn man das so sagen darf und gut wird es, weil wir wie in jedem Jahr unsere persönliche Zukunft und unser Glück vielfach selbst in der Hand haben.
Aber das wolltet Ihr wahrscheinlich gar nicht wissen. Euch geht es sicher mehr um die Erwartungen für 2025 aus wirtschaftlicher Sicht und für unser Land.

AJ: Naja, Donald Trump ist mittlerweile wieder im Amt und bei uns wird ebenfalls in wenigen Wochen gewählt. Also gebe ich Dir recht, ein spannendes Jahr wird es auf alle Fälle. Aber wie schätzt Du die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein?

TP: Dann bleiben wir doch gleich bei Trump. Wenn ich mir die Einschätzungen der Chefvolkswirte der großen deutschen Banken so durch den Kopf gehen lasse, dann sind sich meines Erachtens alle einig, die deutsche Wirtschaft ist stark vom Außenhandel abhängig. Heißt also, setzt Trump seine Politik der Einfuhrzölle so konsequent um, wie angekündigt, könnte das für unsere ohnehin schon schwächelnde Wirtschaft weitere Folgen haben. Erholt sich die Konjunktur unserer wichtigsten Handelspartner, allen voran China, dann werden auch wir davon profitieren. Gerade mit Blick auf China sind die Aussichten gar nicht so schlecht, nachdem sie bereits im Herbst vergangenen Jahres schon ein staatliches Unterstützungsprogramm für die heimische Wirtschaft angekündigt haben.

Grundsätzlich aber muss man sagen, dass wir in 2025 insgesamt Gefahr laufen, nachhaltige Veränderungen im globalen Handel zu erleben. Wir kennen das ja noch aus Trumps erster Amtszeit, in der wir ja bereits mit Strafzöllen umzugehen hatten. Erhebt USA Zölle, so werden die Chinesen später mit hoher Sicherheit nachziehen und wir werden folgen. Für die Weltwirtschaft wird es durch diese Art von Protektionismus für die eigene Wirtschaft zu einer Verzerrung des Wettbewerbs kommen, die für uns aufgrund des starken Außenhandels durchaus Auswirkungen haben wird.

AJ: Klingt aber nach keinen rosigen Aussichten?

TP: Naja, es wurde in den vergangenen Monaten ja bereits vielfach betont. Wir sind diesmal auf Trump und seine Strategien etwas besser vorbereitet. Und auch Europa scheint sich darin einig zu sein, stärker und entschlossener auftreten zu wollen.

Thomas Palus von der PSD Bank München über die Wahl

AJ: Die Wahl am 23. Februar – Spannung vor der eigenen Haustür?

TP: Mit Sicherheit. Wenn ich die aktuelle Stimmung richtig deute, dann hatten wir noch nie so viele unentschlossene Wähler, wie zu dieser Wahl. Leider ist das aber in dem Fall kein Zeichen der Stärke unserer Politik und Politiker, sondern eher Orientierungslosigkeit.

Auch hier warten große Aufgaben auf die neue Regierung, die erst mal die politischen Scharmützel hinter sich lassen muss und sich voll uns ganz auf die Themen konzentrieren sollte.

Auch hier blicke ich nochmal auf die Einschätzung der Chefvolkswirte der großen Banken, die sich auch in dem Punkt einig sind. Das Beispiel VW zeigt, dass sich auch unsere Leit-Industrie stärker und konsequenter Veränderungen anpassen muss. Aber auch Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Digitalisierung oder in neue Mobilitätskonzepte sind neben einem Überdenken unserer Rüstungs-Haushaltes sind dringende Handlungsfelder.

AJ: Eine gute Nachricht zum Schluss – Du sagtest, am Ende wird es ein richtig gutes Jahr?

TP: Davon bin ich überzeugt. Ich glaube unsere große Herausforderung liegt viel mehr darin, uns die offenen Handlungsfelder einzugestehen, als sie zu lösen. Davon von bin ich zutiefst überzeugt, dass wir das hinbekommen werden. Wir müssen nur, und verzeiht mit den Begriff „aufwachen“.

AJ: Danke Thomas, bis zum nächsten Monat.

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