Wer kommt, wer geht? Fragen, die im Fußball vor allem in den Transferperioden im Sommer und Winter relevant sind und nicht unbedingt Mitte November. Doch Erfolg will bekanntlich geplant sein. Deshalb kündigte Sportdirektor Marinko Jurendic im Interview mit dem Kicker an: „In der Länderspielpause werden wir mit Jess Thorup eine erste Bestandsaufnahme des Kaders machen.“ Nach dem starken Auftakt unter dem neuen Trainer könnten sich in den kommenden Tagen also erste Tendenzen zu den entscheidenden Fragen in Sachen FCA Kaderumbruch ergeben.


32 Spieler umfasst der derzeit etwas aufgeblähte FCA-Kader aktuell. Zustände von denen Thomas Tuchel mit seinem 18-Mann-Aufgebot in München aktuell nur träumen kann. Im Gegensatz zum Ex-Paris-Coach hat Thorup nicht nur bei der Formierung der Startelf, sondern bereits bei der Spielerauswahl für den Kader die Qual der Wahl. Zuletzt schafften es mit Aaron Zehnter, Mert Kömür, Nathanael Mbuku und Irvin Cardona gleich vier Profispieler nicht in das Spieltagsaufgebot gegen Hoffenheim. Dafür standen sie tags zuvor in der Regionalliga beim 5:4-Spektakel auf dem Platz. Sicher eine nette Abwechslung, aber nichts, was dem eigenen Anspruch der Spieler genügt.

FCA Kaderumbruch im Winter

Alleine deshalb dürfte der Fokus des FCA in der Winterpause eher auf der Frage „wer geht?“ liegen. Mit Thorup haben die Fuggerstädter dazu noch einen Trainer, der in seinen bisherigen vier Bundesligapartien einen großen Wert auf personelle Konstanz legte. Rotiert wurde nur, wenn nötig, wie als Felix Uduokhai aufgrund einer Gelb-Roten Karte gesperrt fehlte. Sonst vertraute der Däne weitestgehend der ersten Elf, die er beim Spiel gegen Heidenheim etablierte, trotz schwankender Form mancher Akteure.


Während der kommenden Tage haben nun die Spieler, die bis dato wenig Spielzeit erhielten oder es erst gar nicht in den Kader schafften, erneut die Chance für sich Werbung zu machen – vorausgesetzt sie sind nicht auf Länderspielreise. Gerade für Cardona und Mbuku dürfte es fast schon die letzte Chance sein, spielten sie auch schon unter Thorups Vorgänger Enrico Maaßen nur eine untergeordnete Rolle. Außerdem ist die Offensive, in der praktisch elf Spieler um vier Positionen kämpfen, im Vergleich zu den anderen Mannschaftsteilen deutlich überbesetzt.


Ein nach heutigen Maßstäben ideal zusammengesetzter Kader fasst im Normalfall 24–28 Spieler, bereits Maaßen sprach davon, eine schlankere Struktur zu bevorzugen, um Unzufriedenheit bei den Ersatzspielern zu vermeiden. Am Ende hatte er dennoch 32, jedoch ohne eine richtige Achse an Führungsspielern, die Jurendic und Thorup wieder einführen möchten. Neuzugänge sind im Winter also keinesfalls ausgeschlossen, doch mit drei bis vier Abgängen wird wohl zu rechnen sein. jok

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