Dr. med. Günther Fuchs: Naht oder nicht?
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk im menschlichen Körper und hat für unsere Mobilität eine zentrale Bedeutung. Dabei handelt es sich beim Knie um ein überaus komplexes Gebilde, das die Kraft aus Ober- und Unterschenkel in zielgerichtete Bewegungen übersetzt. Die Menisken haben hierbei eine wichtige Bedeutung für den Schutz des Kniegelenks. Meniskusrisse zählen zu den häufigsten Verletzungen in der sportmedizinischen Praxis. Auf Grund der hohen Beanspruchungen unterliegt vor allem der Innenmeniskus einem gewissen Verschleiß mit zunehmendem Alter. Ein einmal eingerissener Meniskus wird ohne operativen Eingriff nicht mehr zusammenwachsen. Allerdings ist nicht jeder Meniskusriss für eine „Refixierung“, also die Meniskusnaht oder auch die „transossäre“ also knöcherne Einheilung geeignet. Dabei kommt es darauf an, dass der Operateur eine exakte Kenntnis von der Feinanatomie hat und über die Erfahrung in verschiedenen Techniken verfügt. Glücklicherweise können die meniskuserhaltenden Techniken arthroskopisch, also mit „Schlüsselloch-Chirurgie“ durchgeführt werden. Ob ein Erhalt des Meniskus auch erfolgversprechend ist, oder ob die Entfernung des Meniskusdefektes die schnellere und schonendere Alternative darstellt, muss für jeden Einzelfall der Kniespezialist einschätzen. Wir wünschen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein verletzungsfreies Neues Jahr!