Endlich raus aufs Land! Ob mit E-Bike, Motorrad oder Cabrio – Hauptsache in Bewegung und – natürlich – mit einer lohnenden Einkehr in einem schönen Landgasthof. Wir wählten für unseren Kurztrip wieder einmal das Wittelsbacher Land, das landschaftlich und gastronomisch wirklich einiges zu bieten hat. Tolle Wirtschaften wie der Goldene Stern in Rohrbach oder den Tavernwirt in Sulzbach locken ja bekanntlich auch Besucher von weiter her ins Wittelsbacher Land – diesmal zog es uns ins vielleicht nicht ganz so bekannte Heimpersdorf, einen Ortsteil von Baar im Landkreis Aichach-Friedberg. Seit 1930 ein Familienbetrieb, leitet heute das Ehepaar Inge und Manfred Bachmeir den Gasthof Bachmeir in vierter Generation.

Die absolut unabhängige Gastrokritik


Ambiente
★ ★ ★ ★
Erst kürzlich wurde im Gasthof Bachmeir wohl der Außenbereich mit zwei schönen Terrassen auf einem Plateau und einem Biergarten sehr ansprechend neu gestaltet. Mit Grillabenden und Livemusik im Hof ist so im Sommer ein echter Ausflugs-Treff entstanden. Der Außen-BBQ-Bereich ist ein echter Hingucker. Mit einer Stube, zwei Nebenräumen und einem großen Saal – zeitgemäß bayerisch eingerichtet – ist man für Gruppen unterschiedlichster Größenordnung bestens gewappnet. Schön zu sehen ist, dass trotz aller Historie hier die Zeit nicht stehengeblieben ist, sondern augenscheitnich konsequent und immer wieder in Renovierung investiert wurde.


Essen ★ ★ ★ ★
„Gut essen, gut trinken“, so lautet die schlichte Devise im Gasthof Bachmeir. Der erste Blick auf die Karte verheißt ehrliche, regionale und saisonale Ausrichtung. Schwäbisch-bayerische Spezialitäten finden sich darauf ebenso wie einige mediterrane Überraschungen. Wir wählten als Auftakt eine Bärlauch-Cremesuppe (€ 5,20), die von der Konsistenz und geschmacklich – was ja beim intensiven Bärlauch-Aroma nicht immer ganz einfach ist – schon ein echtes Highlight bot. Von der „Tagestipp“-Karte entschieden wir uns dann für den frischen Spargel aus der Au vom Spargelhof Schmaus mit zwei zart-saftigen Schnitzeln, Kartoffeln und Sauce Hollandaise (€ 22,-). Der super-nussige Spargelgeschmack und die köstliche selbstgemachte Hollandaise zeigten uns, dass die Familie ihres Großvaters Motto „Essen hält Leib und Seele z’amm!“ in Ehren hält. Auch der klassische Zwiebelrostbraten mit gschmackigen Kässpatzen und knackigem Gemüse (€ 19,50) offenbarte eine solide Küchenleistung. Das i-Tüpfelchen war aber dann doch das Dessert: Die Topfenknödel auf Apfelragout mit einer feinen, „echten“ Vanillesauce (€ 7,50) waren süße Verführung pur! Leicht, locker, ein Hauch von Zitronenabrieb – die Lust auf noch mehr Sommer war damit geweckt! Fazit: Preis-Leistung-Geschmack lohnen den Ausflug nach Heimpersdorf!


Trinken
★ ★ ★
Die kleine Weinauswahl bietet alltagstaugliche deutsche Standards; der Silvaner „Volkacher Kirchberg“ der Winzergemeinschaft Franken im niedlichen 0,25l Bocksbeutel (€ 3,60) war durchaus „süffig“ – ein paar nicht ganz so durchschnittliche Überraschungen würden der Karte aber sicher gut tun.


Service ★ ★ ★
Der Service im Gasthof Bachmeir war superfreundlich, wenn auch die junge Servicekraft noch etwas Routine vermissen ließ, so dass an die Weinbestellung während des Essens erinnert werden musste. Und die höfliche Frage „Passt alles?“ von einem der beiden Bachmeir Junioren war zwar aufrichtig und wohlwollend gemeint, ist aber – vor dem Servieren des Essens gestellt – doch etwas sinnbefreit. Trotz dieser kleinen Kritikpunkte haben wir die Gastfreundschaft des Gasthof-Teams genossen. Online-Reservierung und Internet-Auftritt sind übrigens vorbildlich gestaltet; auch das gehört heute zu gutem Service einfach dazu.

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