Gelingt bei Union Berlin endlich der erste Saisonsieg für den FC Augsburg in der Fremde? Um diese Frage mit Ja zu beantworten, wollte Trainer Jess Thorup von seiner Mannschaft Fortschritte in der Offensive sehen. Gerade gegen Stuttgart präsentierte man sich wieder sehr harmlos. Immerhin ist Union Berlin so etwas wie der Lieblingsgegner der Augsburger, keines der acht bisherigen Aufeinandertreffen in der Bundesliga verlor der FCA, fünfmal gewann man sogar.
Änderungen an der Startelf im Vergleich zu Stuttgart nahm Thorup allerdings nur auf zwei Positionen vor. Für den verletzten Maximilian Bauer stand direkt Cédric Zesiger in der Startelf, Robert Gumny (muskuläre Probleme) wurde von Henri Koudossou ersetzt. Die einzig beiden nominell offensiven Spieler blieben weiterhin Alexis Claude-Maurice und Samuel Essende.
1. Hälfte: FC Augsburg geht früh in Führung
Trotz der eher defensiven Aufstellung startete der FC Augsburg mutig in die Partie und kam durch Samuel Essende in der 8. Minute zur ersten Schusschance. Den Versuch aus kurzer Distanz parierte aber Alexander Schwolow ohne Probleme. Nur eine Minute später musste Schwolow aber das erste Mal hinter sich greifen, der FCA war durch Claude-Maurice in Führung gegangen. Doch wie kam es dazu? Frank Onyeka brach auf der rechten Seite durch bis zur Grundlinie und flankte flach in die Mitte. Dort war Khedira zwar vor Essende zur Stelle, klärte den Ball aber genau zu Claude-Maurice, der diesen technisch anspruchsvoll aus knapp 13 Metern unter die Latte schweißte. Nach dem 0:1 überließen die Gäste nun vermehrt der Mannschaft von Steffen Baumgart den Ball und lauerten auf Umschaltsituationen. Eine solche brachte in der 18. Minute aber fast den Ausgleich. Benedikt Hollerbach hatte die Augsburger Defensive aus den Augen verloren, weshalb dieser frei aufs Tor zu rannte, im letzten Moment brachte Chrislain Matsima allerdings doch noch sein Bein dazwischen und klärte zur Ecke.
Obwohl Berlin versuchte das Spiel mehr und mehr in die eigene Hand zu nehmen, machte der FCA den Eisernen das Leben schwer. Wie schon ab der 30. Minute gegen Stuttgart lief man hoch an und setzte die Hausherren tief in der eigenen Hälfte unter Druck. Aus einem dieser sich daraus ergebenden Ballverluste resultierte das 2:0 für die Augsburger, und das war ganz schwach verteidigt von Union. Koudossou zog über rechts mal das Tempo an, spielte in den Strafraum zum aufgerückten Jeffrey Gouweleeuw. Der Kapitän, kaum unter Druck gesetzt, spielte in der Folge zu Claude-Maurice, der ebenfalls sträflich alleingelassen am Elfmeterpunkt positioniert war. Aus dieser Position ließ sich der Franzose nicht zweimal bitten und schnürte mit einem satten Schuss den Doppelpack. Bis dato ein blitzsauberer Auftritt des FC Augsburg, der sich bis zur Pause keine Blöße mehr gab und die zwei Tore Führung völlig verdient mit in die Halbzeit nahm.
2. Halbzeit: FCA verwaltet den Vorsprung ohne Probleme
Zum Anfang der zweiten Hälfte musste der FCA erst mal einen Schockmoment verkraften, denn die Gastgeber hätten beinahe mit der ersten Aktion nach dem Anstoß den Anschlusstreffer erzielt, doch am Ende traf Jordan nur die Oberkante der Latte. Insgesamt präsentierte sich Union nun etwas aktiver und versuchte sich immer wieder Chancen zu erspielen. Die Augsburger Mannschaft hielt aber weiter gut dagegen und kam selbst zu aussichtsreichen Konterchancen, doch Rexhbecajs Abschluss in der 57. Minute hielt Schwolow sicher. In der 60. Minute wechselte Thorup das erste Mal, brachte Phillip Tietz und Arne Maier für Elvis Rexhbecaj und Samuel Essende auf den Platz. In der Folge verwalteten die Augsburger die Führung ohne größere Probleme, blieben weiter griffig und aggressiv in den Zweikämpfen, genauso wie Thorup es gefordert hatte. Das änderte sich auch in der Schlussphase nicht, in der Union Berlin erschreckend harmlos blieb und kaum noch etwas auf das Tor von Finn Dahmen zustande brachte. Deshalb blieb es auch nach 90 Minuten beim 0:2-Endstand.
Somit durften Jess Thorup und der FC Augsburg einen ganz wichtigen ersten Auswärtserfolg der Saison feiern. Dieser bedeutet nicht nur eine Entlastung für Thprup selbst, sondern auch das Ende der Hinrunde, die der FCA mit 19 Punkten, so gt wie seit Jahren nicht mehr abschloss. Am Sonntag um 17:30 Uhr geht es für die Augsburger dann bereits weiter mit dem nächsten Auswärtsspiel, dann aber bei Werder Bremen.
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