Arno Schmidt - inzwischen Nichtraucher - imitiert am Opel Kapitän Zigarettenwerbung der 1960er Jahre - inklusive der grünen Lederjacke. Foto: Wilhelm Michels

Bis 13. Oktober öffnen die Arno Schmidt Stiftung und das Bomann-Museum Celle in Kooperation mit dem Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) mit der Ausstellung „Kleider. Geschichten“ den Kleiderschrank des bekannten Schriftstellers Arno Schmidt („Leviathan“) und seiner Frau Alice.

Ausstellung im tim Augsburg: Kleidung der Nachkriegszeit und der jungen BRD

Sie stehen mit den – vielen sehr gut erhaltenen Kleidungsstücken – stellvertretend für die Gesellschaft der Nachkriegszeit und der jungen Bundesrepublik. Die Schmidts landeten nach Flucht und Vertreibung 1958 in der Lüneburger Heide. Mehr als 1000 Teile, die ihren Alltag von den späten 30ern bis in die frühen 80er begleiteten, sind zu sehen. Unter anderem 20 Meter an aufgereihten Schuhen. Ausgangspunkt waren Schwarz-Weiß-Fotos, auf denen die Schmidts die Kleidung trugen.

Modisch up to date: Arno Schmidts Schwester Lucy schickte Kleiderspenden aus Amerika. Darunter befanden sich farbenfrohe Krawatten – die Arno Schmidt nie trug – und dieser rote Pillbox-Hut nach dem Vorbild Jackie Kennedys. Foto: Ulrich Loeper

Arno und Alice Schmidt im tim Augsburg: textile Metaphern bis Quelle-Katalog

Eine Abteilung widmet sich den kreativen textilen Metaphern, die Schmidt, der eine kaufmännische Lehre in einer Textilfabrik absolviert hatte, in seine Werke einfließen ließ. Ein Beispiel: “Nachthimmel aus LUREX. Häuser gedeckt mit Mondschein”.

Auch Kleiderspenden aus den USA und der Quelle-Katalog als Inspirationsquelle für den Schriftsteller kommen vor. Neben der Ausstellung lesen in einer begleitenden Veranstaltungsreihe Prominente aus Schmidts Werken. Etwa die Schauspieler Corinna Harfouch und Oliver Nägele. Mehr Infos unter timbayern.de

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