Es ist der absolute Albtraum eines jeden Haustierhalters, der für eine 35-Jährige aus Schiltberg im Landkreis Aichach-Friedberg jetzt grausame Wahrheit geworden ist: Beim täglichen Spaziergang mit ihrem Schäferhund auf einem Feldweg im Ortsteil Gundertshausen findet das geliebte Tier ein Stück Fleisch – Es ist vergiftet. Ehe Frauchen reagieren kann, verschlingt der Hund den tödlichen Giftköder und verendet elendig an dem vermeintlichen „Leckerli“. Verzweifelte Hundehalter versuchen einander vor diesem Schicksal zu warnen, denn man hört regelmäßig von ähnlichen Fällen.
Immer öfter kommt es in den vergangenen Wochen in Augsburg zu solchen Funden – meist enden sie fatal für die Tiere und deren Besitzer. Tierhasser legen sogenannte Giftköder aus. Es handelt sich meist um Leberwurst, die mit zertrümmerten Scherben, Nägeln oder Rasierklingen bestückt wurden, um die Tiere innerlich zu verletzen. Oder aber um Fleisch, versehen mit Schneckenkorn, Rattengift oder anderen Tabletten, um sie zu vergiften. Beide sollen zu einem Ergebnis führen: Die „verhassten“ Tiere grausam loszuwerden und die Herrchen in Angst und Unsicherheit zu versetzen. Diese bleiben zurück, tief traurig über den Verlust des besten Freundes und wütend über diesen unnötigen Tod.
App Dogorama soll gegen Giftköder auch in und um Augsburg helfen
Die Horrornachrichten verbreiten sich schnell, die Täter bleiben meist unentdeckt. Mittlerweile soll auch in Augsburg eine App dabei helfen, die Tiere zu schützen. Auf „Dogorama“ können Hundehalter sich gegenseitig bei Giftköder-Funden warnen. „ACHTUNG GIFTKÖDER in Lechhausen zwischen Ulrichsbrücke und Eisener Steg, Seite Berliner Allee! Ein Hund ist bereits gestorben!“, meldete dort ein Nutzer am 25. Januar. Ein weiterer meldete einen Giftköder in der Nähe des Fabrikschlosses, ebenfalls am Lech. Hier soll ebenfalls ein Hund an den Folgen einer Vergiftung gestorben sein, ein weiterer musste in einer Klinik behandelt werden. Auch in den sozialen Medien, vor allem auf Facebook, gibt es Gruppen, in welchen Hundebesitzer sich über Funde austauschen können. „Giftköderfunde Augsburg und Umgebung“, oder „GiftköderRadar – Bayern“ liefern meist sehr detaillierte Informationen über Fundorte und über die Art der Köder.
Aktiv bleibt Besitzern trotzdem nach wie vor nur eines: Aufmerksam sein. Und was tun, falls der Hund dann doch etwas erwischt hat? Tierärztin Dr. Tina Wenisch aus Friedberg sagt hier ganz bestimmt: „Nicht zögern und sofort in die nächste Tierklinik fahren. Lieber einmal mehr als einmal zu wenig.“
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